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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Böhm, Lénárt: Alterthümer längs der Donau von Panscova bis Orsova
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0182

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17f>

Material enthielt. Ausser anderen Scherben ist noch ein Fragment
eines grösseren, schwarzen Wassergefässes (mit Henkel) zu erwähnen,
dessen hübsche Verzierungen augenscheinlich noch im nassen Zu-
stande mit Hilfe eines spitzigen Werkzeuges eingeritzt worden sind.

Uj-Palanka. Auf der kleinen, davorliegenden Insel Sapaja
(auch „Schanzl") finden sich mächtige Ueberreste mittelalterlicher
Festungswerke, stark untermengt mit römischen Ziegeln bester
Qualität. Mehrere tragen den Stempel:

LEG O VII C P F ')

andere:

* COH II H I S P * ")

oder :

A. IT P ,J)

Bei einem früheren Besuche auf der Insel (1872) habe ich
bei besonders niederem Wasserstande auf der dem Strome zuge-
kehrten Seite die Substructionen eines aus TufFquadern bestehenden
antiken Gebäudes entdeckt, auf dessen Fussboden ein etwa 70 Cm.
hohes Stück einer ziemlich hübsch gearbeiteten Gewandstatue aus
weissem Marmor lag; dasselbe befindet sich jetzt in der Sammlung
des historisch - archäologischen ungarischen Vereins zu Temesvar.
Funde von Münzen, von Urnen mit Knochen und Aschenresten,
Thränenfläschchen, Schmucksachen (theilweise aus Gold und Silber),
Pfeilspitzen aus Bronce und Eisen (sowohl der Antike als dem
Mittelalter angehörig) u. s. w. sind sehr häufig. Unterhalb des
Castellgebäudes ist bei niederem Wasserstande ein gemauerter
Brückenkopf sichtbar, der mit einem ähnlichen Bau auf der ser-
bischen Seite correspondirt.

Unfern 'von Uj-Palanka, in der Nähe des Neracanals
befand sich, wo heute, ein kleiner, mit Gestrüpp bewachsener
Trümmerhaufen, durch den Zusammensturz eines Gebäudes entstan-
den, sich erhebt, dem daselbst lagernden Material nach zu urtheilen,
früher eine Villa.

1) leg(io) septima C(laudia) p(iä) f^idelis), von der bisher noch keine Spuren
in Dacien gefunden worden sind; diese Insel gehörte also wohl schon zu Moesia
superior. W. K.

2) coh{ors) secunda Hhp{anorum), vgl. die in Sebesvär gefundenen, wahr-
scheinlich derselben Cohorte angehörenden Stücke in C. I. L. III, 1633, 8. 9; dazu
die Inschrift n. 843. W. K.

3) al(a) secunda P^amnoniorum) — C. I. L. III, 1633, 3 aus Szamos- Ujvar.

W. K.
 
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