Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

DOI Artikel:
Böhm, Lénárt: Alterthümer längs der Donau von Panscova bis Orsova
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0186

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
180

Im Jahre 1780 wurde bei Svinicza durch einen Bauer eine 8"
hohe Bronzestatuette ausgegraben, welche den Herkules darstellte
und von so vorzüglicher Arbeit war, dass ein englischer Tourist
dieselbe angeblich um 500 Gulden erstand. Nachmals (1805) kam sie
in den Besitz des Palatins Erzherzog Josef vgl. Jac. Ferd. v. Miller
^Hercules Mekadiensis, animadversionibus criticis illustratusu, Press-
burg, 1806. — Ausserdem Münzfunde.

Im Tissoviczer-Thale, eine halbe Wegstunde vom Bergorte
Eibenthal entfernt, finden sich Spuren antiker Wasserleitungen und
verfallener Kupfergruben I4).

Auch in Ljubostine zeigen sich Spuren eines bedeutenden
Bergbaues, als Mauern, Schlacken, Erze (nach Boleszny).

Orsova (Transdierna). Das einstige römische Lager, dessen
umfangreiche Substructionen bei dem Aufbau der späteren Feste
verwendet wurden, befand sich unfern der Mündung des Gradisca-
baches, hart am Donauufer, wo heute die ausgedehnten Bauten und
Magazine der k. k. priv. Donaudampfschifffahrts-Gesellschaft stehen
und dehnte sich nördlich bis in die „obere Gasse" aus, umfasste noch
den grossen Joh. Müller'schen Hauptplatz und zog sich dann mit
seiner östlichen Front zum Donaustrande zurück; hier sieht man
noch heute auf der Strasse Spuren römischen Mauerwerks. Noch
vor fünfzig Jahren waren die Conturen der einstigen Festung , die
rings vom Wasser umflossen war, allenthalben unverkennbar und
ist auch heute, trotz der seitherigen Ausgrabungen, Aufschüttungen
und Neubauten, der quadratische Grundriss deutlich. Bei der Er-
bauung des Müller'schen Hauses, dessen ausgedehnte Kellerräume
in den nördlichen Wallgraben eingehauen sind, und bei der Nivel-
lirung des dazugehörigen Hausplatzes stiess man auf solche Massen
römischer Ziegel, dass man Böden, Küchen und Korridore damit
pflastern konnte. Häufig tragen dieselben Stempel. Ich theile nur
zwei mit, die ich ganz deutlich auf je einem Exemplar, das ich mit
mir genommen, gelesen:

1) LEG XIII GEM ,5)

2) COH T BR CO 16)

lA) Nach Pesty und Boleszny.

15) — C. I. L. III, 1629, n. 1, b. 1. n. aus Mehadia, Karlsburg und dem
Hermannst. Museum. W. K.

lß) coh(ors) prima Br(itannica) viiliaria, über welche zu vgl. Mommsen
in C I. L. III, p. 165; ebd. n. 1633, 2 ist auf einem Ziegel aus Also-Ilosvae von
Mommsen statt des von Torma gelesenen COH Ii BR CO, vermuthet worden COH i
BR 00, vgl. jedoch Eph. epigr. II 466: ideni bis impressum vere esse COH u BR 00
auetor est Hirschfeld. W. K.
 
Annotationen