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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0011
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dem bisher Dargelegten, so die laufende, noch archaische Nike von
Catana, in tiefgegürtetem Diploidion (Catalogue of greek coins in the
Brit. Mus. 3) so die beliebten sei es über dem Viergespann schwe-
benden (Catana 24 Messana 37 Segesta 34), sei es dies lenkenden
und gleich den Wagenlenkern tief gegürteten Niken von Catana 24
Akragas 58 Himera 48, so Artemis als Lenkerin Selinus 29.

Reicheres Material bieten die Vasen, auf denen wir bei zuneh-
mender Fähigkeit und Neigung die Gestalten in Vorderansicht zu
zeichnen bis ins vierte Jahrhundert hinein schlanke Frauengestalten
finden, deren Conturen von den Schultern bis hinab zu den Füssen
fast zwei parallele Linien sind, indem die Falten des Ueberfalls die
auch bei so schlanken Gestalten doch vorhandene Einziehung über
den Hüften ausgleichen und verdecken. Anders natürlich, aber von
durchaus entsprechender Schlankheit ist die Seitenansicht; der
Gürtel jetzt häufig sichtbar durchaus tief. Ich erinnere an die
zahlreichen Darstellungen der Abschiedsspende wie z. B. M. i. d. I.

IX, 17, nenne die Kodrosschale und ihr Seitenstück die M. i. d. I.

X, 38 publicierte Erichthoniosschale, die Hekate II, 50, Amymone
IV, 15, Penthesileia X, 9, Athene IV, 21, Nymphen IV, 21. So
ist es noch auf der Kadmosvase Gerhard Etr. Camp. V. B. C, auf
der Gigantenvase des Erginos Conze Vorlegebl. S. I, 5, wie auf
derjenigen des Louvre das. S. VIII, 9 und auf der schönen Am-
phora von Perugia Mon. i. d. I. Vif. 70, ja noch auf der Dirke-
vase Arch. Zeit. 1878 T. 7 f. Die Zeit des Eintritts der neuen
Mode mit hohem unter die Brüste gelegtem Gürtel können die Vasen
natürlich nicht genauer zu bestimmen helfen; dafür leisten Schoenes
griechische Reliefs bessere Dienste40). Während hier der archaische
Wagenlenker XV, 73, die sitzende Athene VIII, 50, vom Jahre 424,
Demeter und Persephone (von Schoene anders erklärt) XI, 57 um
400 verfertigt (bei Athena X, 54 aus derselben Zeit ist die Gürtung
unklar, bei derselben VII, 49, nach Koehler Mittheil. d. Deutsch.
Arch. Inst, in Ath. I, 5 von 393, ohne Zweifel tief gemeint) auch
noch die stehende Athena von 377 IX, 53 tiefe Gürtung haben
nach alter Weise, und bei einer andern von 356 VIII, 48 der Gürtel
eine mittlere Lage hat, finden wir ziemlich hohe Lage auf dem
ungewiss 341 oder 331 datierten Relief, noch etwas höher auf dem
zweifelhaft in 331 gesetzten XII, 60. Entschieden hoch ist sie
XII, 63 cdas nicht über Demosthenes spätere Zeit hinauf gerückt

i0) Vgl. Bull, de corr. hell. 1878, 559 ff.
 
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