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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0019
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dranten in den Sinn kommt, links der zunehmende, rechts der ab-
nehmende Mond51). Indessen, wenn dies auch dem Künstler selbst
im Sinne gelegen haben sollte, so folgt daraus natürlich nicht die
Mitwirkung dieser Vorstellung bei der ursprünglichen Composition
der Dreigestalt. Zudem wurden der Mondphasen auch noch mehr
als drei gerechnet, und selbst wenn nur drei, doch auch andere als
jene 52), vor allem in dem an die Spitze dieses Aufsatzes gestellten
Zeugniss der Mond des dritten, sechsten und fünfzehnten Tages,
deren jeder mit dem Namen einer besonderen Mondgöttin belegt
wird, so dass es nicht das Aussehen hat, als wäre dies erst aus der
Dreigestalt abgeleitet und zu ihrer Erklärung vorausgesetzt. Andere
Gleichungen der Dreigestalt mit Göttern oder Thieren (vgl. Voss:
Ueber die Hekate in den nova acta soc. lat. Jenensis S. 379) scheinen
sich dagegen erst an die fertige Dreigestalt angelehnt zu haben, so
auch bei Eusebios a. O. 34 die Gleichsetzung der Hekate mit den
Moiren, gleich denen jene die^jevvnTiKn., Gpgtttikv) und dTrapcuTnTog
sei, über Geburt Wachsen und Sterben mächtig. Auch das freilich
lässt sich leicht auf unmittelbare Anschauung des neugebornen,
wachsenden, schwindenden Mondlichtes zurückführen Wichtiger
sind jene bei Herodot IV. 33 ff. sich ergebenden Dreiheiten, der
Eileithyia, Arge, Opis wie der Artemis, Hyperoche, Laodike M),

51) Vergleiche die hohe Lampe bei Passeri lue. fict. I, 97 und Denkm. a. K.
II, 894, wo in Vollansicht Hekate eingestaltig, d. h. eine der drei Gestalten aus
einem Hekataion zweiter Gattung, links und rechts Artemis und Selene, beide in
Seitenansicht, aber beide in gleicher Richtung nach links bewegt erscheinen.

52) Vgl. von Osann zu Cornutus 34 angeführt Cleomedes de mundo 2, tö
ur|Voei6e<; tö öixöto^ov tö TreTrXnpuj^evov, deutlicher beschrieben aber zum Theil
mit denselben Worten von Cornutus |ur)voei6f|. . . Kai Travae\r|vov Kai TpiTOv ti
äXKo öxfma ttXöttouOiv dvaXaußdvouaav (nämlich die Selene in der 'GKCXTr) Tp(-
uopepot;) Ka6' ö Tre-n-Xfipumai ^ev auTnc; ö un,vio"Ko<; oü TreTrXripuuTai be ö kük\o<;.
Dieselben dem Poseidonios und den meisten Stoikern zugeschrieben Travo"e\r]vov
Kai oixÖTOfiOv Kai dfacpiKupTOV Kai unvoeiofj. Was hier als vierte Form erscheint,
ersetzt bei Nonnus entweder das lunvoeiörjc;, so D. 6, 245, oder das oixÖTOfiOV so
D. 38, 247, nur an erster Stelle euiKUpTOt; statt d|ucpiKupTO<;. Jene drei auch Plin.
n. h. 2, 42.

53) Ygh Hias 9, 145 die drei Töchter Agamemnons XpuaöGeuic; Kai AaooiKr]
Kai 'Iqptövaaaa. Iphianassa ist Iphigeneia, diese schon bei Hesiodos zur Hekate
geworden, als Nebenform der Artemis in Megara und Aigeira kenntlich; Chryso-
themis mit Chryse, die auch Tochter Agamemnons genannt wird, verglichen s. Müller
Dorier I2 386. Aber auch Laodike muss an Horn. Hy. 4, 16 ff. Kai jap Trj abe.

TÖSa..... biKaiuuv Te tctöXk; ävopaiv und was die Theogonie von Hekate sagt:

2v Te biKn ßaaiXeüffi irap' aiooioiai Ka6(Zei erinnern.
 
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