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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0024
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Zusammenstellung einer Artemis mit einer Selene und Hekate, wie
auf der Anm. 51 angeführten Passerischen Lampe, wo denn freilich
die drei Gestalten auch völlig getrennt sind, sondern durch Ver-
bindung der qpuucrcpöpos KÖpr| als des Grundbegriffs mit andern in
Glauben und Poesie gegebenen Vorstellungen von der Mondgöttin,
ist eben so gewiss. Vielleicht lässt sich von solchen in der Hekate
von Alkamenes mit aufgenommenen Formen eine noch aufspüren.

Nach den neueren Untersuchungen58) über den vormnesikle'ischen
Burgaufgang scheint es, dass den Zugang vor dem letzten Thor-
bau zur Rechten die Brauronische Artemis in ähnlicher Weise über-
ragte wie später an ganz anderer aber entsprechender Stelle die
Epipyrgidia. Die Brauronia hatte Xerxes nach Susa entführt. Pau-
sanias hebt freilich sowohl 3, 16 als 8, 46 ausdrücklich hervor, dass
das Bild aus Brauron entführt worden, an letzter Stelle namentlich
es den aus Athen selbst entführten Bildern entgegensetzend X^piff
il öcra eEeKÖuicre toö 5A9nvaiaiv dcfreuug touto |uev ex Bpaupwvog crfaXjua
i'cruev t% Bpaupuuviag Xaßövra ^Apxeuibos toöto öe — folgt der Bran-
chiden-Apollo. Dass sich Brauron neben Athen und Milet seltsam
ausnimmt und dass die nochmalige Benennung der Artemis als der
Brauronischen auffällig ist, darauf will ich kein Gewicht legen, aber
derselbe Pausanias erzählt an der erstgenannten Stelle, dass das
Brauronische Bild von Susa durch Seleukos nach dem syrischen
Laodikeia gelangt sei und daselbst noch zu seiner Zeit sich befinde;
und doch hatte er 1, 33, 1 erzählt, dass in Brauron sich ein £öavov
dpxaiov befände, hinzufügend, dass er anderen Ortes (eben 3, 16)
darthun werde, dass nicht dies sondern ein anderes das echte aus
Taurien ex ßapßdpwv sei und 1, 23, 9 sagt er nach Erwähnung der
Brauronia von Praxiteles auf der athenischen Burg Kai tö äpxouov
üöavöv ecritv ev Bpaupüuvi, "Apieuig, ujg XeYOucnv, f| Taupna), wo zu
XeTOucriv natürlich die Brauronier oder besser Athener Subject sind.
Diesen Widerspruch könnte man zu heben meinen durch die frei-
lich sehr einfache Annahme, dass die Brauronier das ihnen geraubte
Bild durch eine möglichst treue Nachbildung ersetzt hätten. Wenn

5S) Vgl. Michaelis Mitth. d. d. arch. Inst, in Athen I S. 276 ff. Furtwängler"
das. III, 196. In Bezug auf das obere Stück des Weges stimmt auch Robert in
den Philol. Unterss. herausgeg. von Kiessling u. v. Wilamowitz-Möllendorf I S. 176
Michaelis bei. Seine Hypothesen über den Mnesikleischen Bauplan gehen ja die
frühere Zeit nicht an, müssen auch auf sich beruhen, bis "die neue Aufnahme der
Propyläen von Bohn vorliegt und vielleicht auch dann.
 
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