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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0028
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Hund (?) unter derselben der Hauptfigur unserer Hekataia nah
verwandt63).

Ausser der eingestaltigen Hekate selbst und vermuthungsweise
der Kelkaia-Brauronia und der vielleicht der Hekate nahestehenden
Munychia und Rhamnusia, von der schon oben die Rede war, wüsste
ich keine besonderen Cultusformen anzuführen, welche Alkamenes
in seine Dreigestalt hineingearbeitet hätte.

Auch die andre Wurzel seines Werkes, die einfache Hermen-
gestalt der Wegegöttin, wie sie nach den Zeugnissen später noch
fortzudauern schien, können wir in einer Reihe erhaltener Werke
noch thatsächlich nachweisen. Sämmtlich ohne Frage nach Alka-
menes' Zeiten entstanden und von seinem Werke mehr oder weniger
beeinflusst, werden wir sie nach dem oben gesagten doch besser
nicht als Abkürzungen der Epipyrgidia ansehen.

Voran stelle ich die einfachen Hekatebilder, nur wenige, die
entschieden der zweiten Gattung näher stehend, dieser vorbehaltend:

V a) Lebas mon. fig. 2 als aus Athen angegeben. Drei Köpfe
ohne archaischen Charakter und ohne Locken, dicht; die Hälse
erscheinen wie zusammengewachsen. Oben scheint ein gemein-
samer Polos gewesen zu sein;

b) im Berliner Museum 450 = 789, nach Gerhards kleinem Cata-
log aus Smyrna, nach dem verlässlichen Inventar durch Schill-
bach in Athen erworben, cmuthmasslich im Herodestheater
gefunden3. Weisser Marmor. H. 0'235; unten abgebrochen,
oben horizontal abgeflacht, von einem Polos keine Spur. Drei
Köpfe mit gescheiteltem über die Schultern herabfallendem Haar,
die Oberarme gehn in die Armstümpfe der dreiseitigen Herme
über, welche bei der einen die Rückseite bildenden Figur gleich
unter dem Hals, bei den andern beiden erst unter den Brüsten
beginnt, überdeckt von senkrechten Furchen, der Andeutung
eines Gewandes, von dem auch der Saum unter den Hälsen
zu sehen ist;

c) Andros, Fiedler Reise durch alle Theile des Königreichs Grie-
chenland II T. 3, 22 mit S. 224; danach Wieseler Denkm. a.

63) Dass unter den zwei oder drei Bildern (s. Michaelis a. O. S. 313) des athe-
nischen Brauronion ein sitzendes war, hat schon Boeckh bemerkt, auch Fränkel
de verbis potioribus quibus opera statuaria graeci notabemt S. 28 anerkannt. Ob
aber das alte, was wegen der Bezeichnung e'6o<; nahe liegt, aber nicht nöthig und
für Copie eines alten Schnitzbildes höchst unwahrscheinlich wäre, oder ein neueres,
scheint mir nicht klar zu liegen.
 
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