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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0039
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einen irivaS haltend, dessen Einfassung an den vier Ecken (?)
akroterienartig aufsteigt, wie man es an den Ecken von Altären
zu sehen gewohnt ist (z. B. Mitth. d. D. a. Inst, in Athen. 1877
Taf. 1669). Auf dem mvaH liegen Früchte. Es ist klar, dass
der Pan durch seine Kleinheit, durch die Stellung an der Rechten
der Fackelhalterin, die somit auch durch ihn vor ihren zwei
Gefährtinnen ausgezeichnet wird, namentlich aber durch den
über den Kopf gehaltenen Fruchtkorb sich dem Pan des Heka-
taion Modena R c an die Seite stellt, dessen 'Schild3 jetzt ver-
ständlich wird, und einst wohl durch Bemalung, deren Spuren
dort an anderen Theilen vorhanden waren, auch für sich schon
verständlicher war70). Abweichend ist dort die hohe Aufstellung
des Pan und dass er dabei ganz ohne Seitenwendung steht,
während das ihm entsprechende kleine Mädchen in der Seiten-
wendung, in der Art gemessenen Schreitens und wenigstens in
der Haltung der Rechten mit unseren Mädchen übereinstimmt.
Weicht sie in der Tracht und namentlich in dem auf dem Kopf
getragenen mva£ von ihnen ab, so ist doch wohl ausser Zweifel,
dass auch dieser letzte Zug nicht von auswärts, sondern aus
demselben Bereich entlehnt ist, der Korb von Pan, die Tracht
wo nicht von Hekate so von bekannten Kanephoren.

Es liegen aber noch andre Varianten derselben Vorstellung vor:

b) Im Keller des Centraimuseums in Athen, von Heydemann n. 331
beim Thurm der Winde beschrieben CH. 0*24. Pent. Marmor.
Grobe Arbeit, oben und unten weggebrochen . Sonst aber sind
Heydemanns Angaben unrichtig, vielleicht durch nachträgliche
Misdeutung seiner eigenen Notizen. Denn die zwei grossen
Frauengestalten des Fragments, oben in Chiton und Himation,
unten hermenförmig, sind allem Anschein nach nicht abge-
plattet hinten, sondern abgespalten und da sie, wie auch mir
schien, im rechten Winkel zusammenstossen, dürften eher zwei
als eine Figur zu ergänzen sein. Die Figur an der Ecke aber,
und das ist die Hauptsache, kann die dritte auch wegen ihrer
kleineren Dimensionen nicht sein; sie ist überdies in freierem

69) Vgl. den uivaE einer Vasenzeichnung bei Heydemann Vasenbild. XI, 3.

70) Pari mit Fruchtkorb auf dem Kopfe als Statue z. B. Clarac 725, 1738;
vgl. Jabn Ber. d. Sachs. Ges. d. Wiss. 1868 S. 173. (Doch Benndorf versichert
der Schild sei deutlich uud denkt an Himmelssymbolik. Vgl. das unten nach Anm. 161
angeführte Relief Dorsay.)

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