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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0058
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54

die Führung des Hermes und gelegentlich die Inschrift noch die
Vorstellung der Nymphen festhält. Dürfen wir im Hinblick hierauf
wie namentlich auf jene Stelle des Xenophon noch bestimmt zu
nennen wagen die drei zu Demeter, Kore und Jakchos (?) schreiten-
den Mädchen bei Zoega B. R. 94, oder die Mädchen des Gemäldes
aus den Titusthermen99), zu vergleichen mit Philostratos' Hören in
den Bildern 2, 23, oder jene neben Dionysos und Gefolge mit Pan
den Reigen tanzenden Mädchen100), oder auf jenem in Winckelmanns
Mon. Ined. 147 abgebildeten Relief101). Aber auch grössere Reihen
tanzender Mädchen sind kaum fernzuhalten, wie jene sieben des
Neapler Votivreliefs, abgebildet im Mus. Borb., von dessen sieben
gleichbekleidet Hand in Hand schreitenden Mädchen die ersten drei
mit den Namen der Hören, die anderen vier mit anderen bezeichnet
sind, und wieder sieben, getheilt in vier und drei, von Pan geführt,
neben dem ein Schild am Boden liegt, an den hinterher freilich
anders erkannten Schild des Pan von Rc erinnernd, auf der Vase
von Dorsay \iu musee national? bei Dupuis planches de Vorigine de
tous les cultes 14 f. und Gall. myth. LXX, 253; mehr als sieben auf
zwei zusammengehörigen Stücken in der Pinakothek zu Athen,
endlich auf jenem Fries vom Neubau des alten Tempels auf Samo-
thrake102). Und auch später, wo es für die Chariten den bekannten
Typus giebt, und auch die Nymphen wie schon in alter Zeit
mit dem Gefäss oder mit Schilfstengeln unzweideutig dargestellt
werden, aber mit starker Entblössung, sehen wir doch die Grenzen
wieder schwanken, indem die Nymphen die den Chariten eigen-
thümliche Gruppierung annehmen, soweit es ihnen möglich, und die
Chariten die Gaben der Hören loa).

So haben wir denn nicht einen sondern wenigstens drei Drei-
vereine gefunden, denen allen der Tanz um das Hekataion zukäme,
denen aber wiederum allen doch noch der hohe Kalathos und Schleier
zu fehlen scheint, mit dem wir die Hekatemädchen geschmückt
sehen. Dafür auf Dichterworte sich zu berufen, dass etwa Hören,

") Vgl. Jahn Entf. d. Eur. S. 43, 5 dem die Benennung ungewiss ist.

,0°) Vgl. Wieseler Gotting. Nachr. 1873, 530 und Dütschke Ant. Bildw. in
Oberital. I, 182 Pisa, IV, 579 Verona, 658 und 673 Mantua, dieser überall Hören
nennend, ohne jene Abstufung des Gewandes dafür geltend machen zu können.

101) Vgl. jetzt Dütschke Ant. Bildw. in Oberital. III, 531.

102) Neue Untersuch, auf Samothr. T. VIII f.

103) S. Jahn Entf. d. Eur. S. 39. Doch Nymphen sich umschlingend schon
aus dem vierten oder gar fünften Jahrhundert s. Mitth. d. deutsch, arch. Inst. II, 248.
 
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