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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0067
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63

Aus der Höhe niedersteigend fanden wir dieselben schon vor
dem Athenatempel in Erythrai, die Chariten in der Vorhalle des
Heraion von Mykenai, eines Tempels in Kyzikos und auch die von
Jahn Entf. d. Europa S. 37, 6 angeführten Worte des Aristides II
(I S. 24 D) Xdpixe? bJauT% (3A6nväg) irepi xeipag icrravTai scheinen auf
eine ähnliche Zusammenstellung zu weisen als wir z. B. auf der
athenischen Burg finden, vielleicht wie auf jenem Relief, das oben
Anm. 25 angeführt wurde.

Wieder anders stellt sich die attributive Bedeutung solchen
Mädchenchors, wo er der Gottheit auf die Hand gegeben ist, wie die
Chariten dem Apollon von Delos, die Seirenen der Hera von Pytho-
doros und in einem attischen Münztypus bei Beule Monn. du Ath.
S- 364. Hier liegt der Ursprung der viKnqpöpoi, die aber selbst
nicht eigentlich mehr hergehören. Aber die Grossen Göttinnen von
Megalopolis sind nochmals zu erwähnen, sie selbst etwa fünfzehn
Fuss hoch, vor ihnen jene KÖpcu ou uefaXou mit den Blumenkörben
und neben Demeter noch kleiner ein Herakles; ähnlich zur Seite
der sitzenden Despoina und Demeter in Akakesion offenbar in
kleinerer Gestalt116), Artemis auf der einen, Anytos auf der andern
Seite, wobei unwillkürlich die Metroa einfallen mit dem kleineren
Hermes auf der einen, Hekate auf der anderen Seite der meist weit
grösseren Meter.

Y. Ehe ich zu der zweiten Gattung übergehe, sind noch einige
Darstellungen zu erwähnen, welche eine gewisse Mittelstellung ein-
nehmen, wie schon bei Gelegenheit des Metternich'schen Hekataions
bemerkt wurde. Gleich diesem zeigen sie uns die Dreigestalt im
Relief, aber anders als dort in die Fläche zur Ansicht sich drän-
gend und namentlich die Gesichter alle drei in Vorderansicht, so
dass man weniger dreimal eine, als einmal drei verstehen kann,
aber diese drei nicht zu einer verwachsen. Dass die Hände nur
Fackeln halten, erscheint keine so grosse Neuerung, da schon
mehrere Typen eine der drei Gestalten mit doppelter Fackel boten,
von der eingestaltigen Hekate, wie es schien übernommen, und
andrerseits die Neigung alle drei Gestalten gleich — und zwar
einigmal je mit einer Fackel wenigstens — zu bilden, gleichfalls

116) Denn Paus. 8, 37 bestimmt die Grösse nur der Hauptbilder als eines jeden
gleicb der athenischen Meter. Wegen des Köchers ist weiterhin gewiss Artemis
selbst, nicht etwa eine Erinys anzunehmen, und mit Blümner in den Neuen Jahr-
büchern f. Phil. 1872, 390 ctKOVTC«; für öpctKOvrac; zu schreiben schon wegen der
Zweizahl.
 
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