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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0070
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Clarac mus. de Sculpt. IV, 564 B, 1201 B. Wieseler Denkm. a.
K. II T. LXXI, 891; vgl. Beschreibung Roms III, 1 S. 176.
Braun Ruin. u. Mus. Roms. S. 138, Friederichs Baust. 775.
Drei völlige Gestalten, Schulter an Schulter, in hochgegürtetem
Diploidion (Tracht I) aber in freierer Stellung je auf einem
Fusse ruhend, das andre (r.) Knie eingebogen, auch den Kopf
gefällig etwas auf eine Seite geneigt und das lange Haar freier
über die Schultern sich ergiessend; die Oberarme angeschlossen,
die Unterarme, welche besonders gearbeitet und eingesetzt
sind, wagerecht nicht grade und parallel sondern etwas aus-
einandergehalten, in den Händen der ersten zwei kurze empor-
gerichtete Fackeln, der zweiten Messer oder wenigstens der
Griff eines Messers und eine doch wohl nicht von Anfang her
halbe Schlange, der dritten Schlüssel und Strick118). Ver-
schieden ist auch die Ausstattung des Kopfes : über der Stirn
der ersten erhebt sich etwas, was Braun für eine Lotosblume
erklärt , was aber einer mit den Spitzen nach oben gekehrten
Mondsichel gleicht, aus welcher nach oben zwei Blätter wie
einer Blume hervorwachsen; die zweite trägt eine phrygische
Mütze mit (sechs?)119) Strahlen drum; die dritte einen Lorbeer(?)-
kranz vorne mit einem runden Schloss, wie solches an goldenen
Ki'änzen nicht selten sich findet. An den Füssen Sandalen.
Eine Abplattung an den Hinterköpfen und ein dreieckiges
zwischen den Figuren durchgehendes Loch lässt die Einfügung
des Pfeilers oben überragend vermuthen;

b) in Cortona nach Heydemann Mittheilungen aus den Antiken-
sammlungen in Oberitalien S. 109, 7: 'Hekate triformis aus
Marmor, hoch mit der kleinen Basis 0-39, geringe Arbeit, gut
erhalten. Alle drei in gegürtetem Chiton mit Ueberwurf; langes
Haar und Stephane, Schuhe und r. Spielbein, in den Händen
hielt die eine zwei Fackeln empor 1Q0), die zweite Peitsche und

118) Dieser dritten gleicht in Allem, nur dass sie über der Stirn viel mehr
die Mondsichel hat, die mittlere der drei Mondgöttinnen jener früher schon er-
wähnten Lampe, die, wie die andern beiden als Artemis und Selene leicht erkannt
werden, gewiss Hekate darstellen soll.

119) Man denkt an Mithras, hat auch den phrygischen Men verglichen (Welcker
Gr. Götterl. II, 406), aber auch Artemis selber erscheint in griechischen Darstel-
lungen gelegentlich mit dieser Kappe, z. B. Denkm. a. K. II, 150. Stephani Nim-
bus u. Strahlenkranz S. 59.

120) Also offenbar kurze, nicht lange Fackeln.
 
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