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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0075
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71

und Benndorf (durch Skizzen unterstützt): späte Arbeit in
schlechtem weissem Marmor, h. 0*27, br. 019;

6) im Museum der Universität in Bukarest, nach Benndorf von
w. Marmor, späte doch theilweis noch nicht ganz ungeschickte
Arbeit, h. 0'20, br. 0-16, auf dem unteren Rande noch kennt-
lich ik, vielleicht der Rest der Weihinschrift an Hekate; sonst
sehr wohl erhalten, abgebildet auf unserer Taf. VI;

c) ebenda, nach Benndorf aus der Sammlung Bolliac, von gleichem
Material und Erhaltung, aber die Arbeit eine barbarische theil-
weise missverstandene Nachbildung desselben Typus, fast möchte
man sagen eben jenes Exemplars. H. 023, Br. 0'21. Abge-
bildet auf Taf. VII.

Die vertiefte Bildfläche dieser Reliefs ist bei allen dreien
von einem Rand umgeben, der oben bei a stark, bei b flach
gewölbt ist, bei c grade. Die drei Figuren bei a und b voll-
ständig, bei a sogar mehr als gewöhnlich von einander gelöst,
gehn auf c namentlich unterwärts fast zu einer zusammen. Die
Köpfe der Seitenfiguren sind auf b c seitlich, auf a wie im
Typus Y gegen den Beschauer gerichtet m), hier auch gleich
der Mittelfigur mit einem Polos nur einem minder grossen als
diese versehn, während auf b c die Mittelfigur allein durch die
Mondsichel ausgezeichnet ist. Herabhängendes Haar ist deut-
lich bei allen dreien auf a, auf c bei der Mittelfigur, hier von
beiden Seiten vor dem Hals zusammengehend, fast wie der
Schlangenknoten eines Gorgoneions, doch wie ich glaube nur
durch Missverständniss oder in allzu starker Betonung des Hals-
saumes am Chiton. Dieser hat die gewöhnlichste Form I, mit
kurzen Ermein bei der Mittelfigur (c auch bei den Nebenfiguren)
auf ab c; freierer Stand mit je einem Spielbein ist bei allen drei
Figuren völlig deutlich auf ab, auf c bei der Mittelfigur hin-
länglich. Schuhe scheinen nur auf b gesichert.

Zu beiden Seiten steht auf ab c ein kleiner Altar, b c fügen
zwischen diesem und der Göttin je noch ein Thier zu, dessen
Vordertheil allein sichtbar ist, nur auf c einmal nicht dem Altar
zugekehrt, sondern von vorn. Auf a scheint beidemal ein Reh
eher als ein Hund, und auf c ist einmal deutlich ein Hirsch
daraus geworden. Auf den Altar hält die Mittelfigur jederseits

122) Doch so, dass trotz dieser Abweichung' grade auch in der Kopfhaltung
von a und b deren Verwandtschaft sichtbar ist.
 
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