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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Klein, Wilhelm: Studien zur griechischen Künstlergeschichte, [2]: die Dädaliden
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0105
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101

man Pausanias, und er lehnt durch ein qpaoiv die Verantwortung
ab, Kallons und Gitiadas Dreifusse wären aus der Beute des
ersten messenischen Krieges. Brunn hat sehr viel Scharfsinn aufge-
boten um durch Substituirung des dritten messenischen Krieges
etwas von diesem Zeugniss zu retten. Dabei ist aber Gitiadas, der
gewiss nicht allzuweit von Bathykles gehört, unbegreiflich gewor-
den. Diese Chronologie ist eben so viel werth, als die andere spar-
tanische, den Rheginer Klearchos betreffende, die Pausanias gleich-
falls mit einem qpaoiv verbrämt und später durch die richtige er-
setzt41).

Für Ageladas haben wir eine grössere Anzahl chronologischer
Fixirpunkte. Zunächst sein Zusammenwirken mit Kanachos und
Aristokles, und drei Denkmale in Olympia für Siege, von denen einer
in der 65., der zweite in der 66., der dritte jedenfalls nicht nach der
68. gewonnen wurde42). Da wir von dem der 66. Olympiade wissen,
dass es der Sieger selbst aufgestellt hat, und ausserdem für seine
Alterthümlichkeit die Beifügung der Pferdenamen zeugen, so werden
wir demnach seine künstlerische Thätigkeit vom Ende der sechziger
Olympiaden ab ansetzen können.

Nun besitzen wir aber noch eine Reihe anderer Angaben, welche
auf eine Thätigkeit innerhalb der achtziger Olympiaden hinweisen und
welche entweder sammt und sonders irrig, oder auf einen jüngeren
Namensgenossen bezüglich sein müssen. Wir werden auf diese
Fragen später noch zurückkommen und wenden uns nun zu Ari-
stokles. Pausanias berichtet von keinem seiner Werke und fand
ihn dennoch seinem Bruder Kanachos an Ruhm nicht viel nach-
stehend. Da die Zählung des sikyonischen Zunftbuches vielfach auf
ihn, niemals aber auf Kanachos zurückgeht und eine volle Gleich-

Bnpeuovxoc; Trctpexö|uevo<; (Jxfl^w bei Paus. VI 15. 7 = Ov. 1629) der Aeginete
sein, so wüsste er es gewiss nicht. Vom Eleer Kallon war eines der umfangreich-
sten Weihgeschenke zu Olympia, wie es scheint 37 Figuren. Die Distichen des
Hippias am Weihgeschenk werden von Pausanias als später als das Epigramm be-
zeichnet. Viel später aber können sie kaum sein, denn die Trauer der Messenier
musste sich doch bald erschöpfen, zumal es heisst Kai aA\a xe aqpiaiv e<; Tiur]v
auTWV eHeupeGn. Hippias fällt aber in dieselbe Zeit.

41) Paus. III 17. 6 u. VI 4. 4 = Ov. 332. 333. Die Tradition betreffs der
älteren amykläischen Dreifüsse verwirft auch Urlichs Zu den Anf. d. gr. Kunstge-
schichte I S. 40. An eine spätere Aufstellung aus dem Zehnten an wirklicher oder
angeblicher Siegesbeute des messenischen Krieges denkt Overbeck Gesch. d. griech.
Plastik 3 S. 112.

42) Ov. Schriftq. 389—91.
 
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