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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

DOI Artikel:
Gomperz, Theodor: Dodonäische Aehrenlese, [4]
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Schneider, Robert von: Palaestriten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0143
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setzte Epoche (vgl. Franz Elem, epigr. gr. p. 233 und Köhler C. I. A.
II 1 p. 420), während die Buchstabenformen nur in zwei Punkten
■— P statt T" und K statt K — altertümlicher sind als z. B. jene
der in die Jahre 39—32 v. Chr. gehörigen Urkunde bei Köhler a. a.
O. Nr. 482.

Die endgiltige Lösung des Räthsels schlummert wohl in den
verrosteten Schriftzügen von V. 47 die aller Wahrscheinlichkeit nach
eine geographische Angabe oder sonstige nähere Bestimmung ent-
halten.

Wien TH. GOMPERZ

Palaestriten

(Tat'. IV)

Das auf Taf. IV nach einer vortrefflichen Federzeichnung H.
Machts abgebildete Gefäss befindet sich im Besitze des Fürsten
Liechtenstein, in dessen Gartenpalais in der Rossau es nebst anderen
antiken Vasen und Terracotten gegenwärtig aufbewahrt wird. Es
ist 43 Cm. hoch und misst 74 Cm. im grössten Umfange. Der Hals
ist mit Palmetten geschmückt, Vorder- und Rückseite mit der
Figur eines Palaestriten von etwa 22 Cm. Höhe. Während der eine
derselben beschäftigt ist, seinen Körper mit dem Schabeisen zu
reinigen, rüstet sich der andere zum Faustkampfe, indem er seiner
linken Hand den Caestus anlegt. Er hat mit dem Riemen aus vier
kreuzweise übereinander angeordneten Lagen ein Geflechte gebildet,
das die Handwurzel und die Mittelhand sammt dem Daumenballen
bedeckt, die zur Faust geschlossenen Finger aber, wie es die Vor-
schrift fordert, und den Daumen freilässt; vgl. Philostratos uepi
YuuvacFTiKfjg 10: eg arpöcpiov [der Scholiast zu Piatons Staat 338
c. 19 fügt erklärend ö eö"ri axpoYYuXov £cuvdpiov hinzu] oi TeTiapeg
tujv baKTuXuuv eveßtßa£ovTO, Kai uTrepeßaXXov toö crrpoqnou toctoOtov,
öcrov ei tfuv&YorvTO, ttuH eivai, und Paus. 8. 40. 3. Es sind wohl
die ueiXixca, die ältere Gattung der Schlagriemen, deren der Ephebe
sich bedient, welche aber z. B. von dem Jünglinge auf der Schale
des Epiktetos in der Berliner Sammlung (Gerhard auserl. Vasenb.
IV 272 1) oder den Faustkämpfern auf der Kylix des Duris im
britischen Museum (Conze Vorlegbl. VIII 1) wie auf vielen anderen

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