Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

DOI Artikel:
Petersen, Eugen: Der Reliefschmuck der Hekate von Hermannstadt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0181
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
193

Der Reliefschnmck der Hekate von
Hennannstadt.

(Taf. I. H. III. vgl. oben S. 67)1).

Die im ersten Hefte dieses Jahrganges erfolgte neue Veröffent-
lichung der bekannten Hekate des Bruckenthal'schen Museums in
Hermannstadt ist durch eine eingehende Untersuchung und Be-
schreibung des Originals veranlasst worden, welche Benndorf im
Jahre 1873 unter Vergleichung der Köppen'schen Publication vor-
nahm, wobei sich deren völlige Unzuverlässigkeit herausgestellt hatte.
Eine treue Reproduction des merkwürdigen Monumentes zu erhalten,
war damals nicht möglich gewesen. Erst im vorigen Jahre gelang
es durch das zu grossem Dank verpflichtende hilfreiche Entgegen-
kommen des Custos der Sammlung, Herrn Professor Reissenberger,
unter mannigfachen Schwierigkeiten — ein Gipsarbeiter von Klau-
senburg musste zu diesem Zwecke nach Hermannstadt reisen —
einen Abguss anfertigen zu lassen und denselben für die Gipssamm-
lung der Akademie der bildenden Künste in Wien zu erwerben.
Nach diesem Abgüsse sind in Wien die Zeichnungen von Taf. I—III
hergestellt worden, welche die vielfach undeutlich gewordenen und
vermuthlich von Haus aus nicht sehr scharfen Reliefs so genau als
möglich veranschaulichen. Was sie unbestimmt lassen, ist am Ori-
ginal nicht deutlicher zu erkennen.

Das Bildwerk, welches die eine der drei Figuren des Brucken-
thal'schen Hekataions zur Hauptfigur macht, bedeckt oberhalb des
Gürtels Brust und Schultern, unterhalb in vier Streifen das ganze
Gewand, wie es Tafel I und abgewickelt Tafel II zeigt. Vergleicht
man Tafel I und III, so wird man kaum annehmen, dass der
unten weggebrochene Theil etwa noch einen fünften Streifen trug:
auch zeigt auf Tafel I der linke Contur unten bereits die Aus-
biegung, welche die Füsse ankündigt, und wohl auch die Darstellung
des jetzt untersten Streifens wird dafür sprechen, dass dies der
letzte war.

Obgleich hier nicht, wie wohl sonst gelegentlich2), versucht
ist die Darstellungen als eingewebt oder eingestickt in das Gewand

') S. 68 hätte der Satz, welcher eine neue Abbildung verheisst, bei der
Schlussredaction gestrichen werden sollen.

2) z. B. an dem als Matratze gestalteten Deckel des grossen Capitolinischen
Sarkophags des Alex. Severus. Vgl. auch Sybels Katalog der Sculpt. zu Athen n. 956 f.
 
Annotationen