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222

ein nackter bärtiger Barbar, welcher die Hände auf den Rücken
gebunden, an das Tropaeum gelehnt, nach 1. hin auf einer geringen
Erhöhung sitzt; rechts neben dem Tropaeum steht Köcher und Bogen.

12. Sandstein, gef. im Lager. Eine Inschrift in drei Zeilen
war mit rother Farbe aufgemalt; jedoch sind nur noch folgende,
fast verloschene Spuren zu erkennen:

co///////////

v ////////////

//////////////

Das v in Z. 2 ist nicht sicher.

13. Auf einer in diesem Sommer in Petronell gefundenen Ära,
die sich jetzt im Museum des Herrn Grafen Traun befinden soll
(wir haben sie dort in Abwesenheit des Besitzers nicht sehen können),
soll sich nach Mittheilung desselben nur das eine Wort finden:

NYMPHIS

Möge der zufällig gemachte wichtige Fund, dem die vor-
stehende Betrachtung gewidmet ist, das Interesse für die begon-
nenen Ausgrabungen, die bereits seit zwei Jahren nicht weiter fort-
geführt sind, wieder neu beleben! Sollte man selbst vorläufig dar-
auf verzichten müssen, das ganze Lagerfeld und die angrenzenden
Fundorte der antiken Denkmäler Carnuntums bloszulegen, so wenig
man sich auch der wissenschaftlichen Pflicht auf die Dauer wird
entziehen können und dürfen, diese bedeutungsvolle, fast vor den
Thoren Wiens gelegene Römerstätte in vollem Umfange zu durch-
forschen, so handelt es sich doch zunächst nur um die mit geringen
Kosten zu bewerkstelligende Aufdeckung des wichtigsten Theiles
des ganzen Lagers: des Prätoriums, dessen Lage wir mit hoher
Wahrscheinlichkeit bereits bestimmen können. Der Raum zwischen
dem Gebäude, das ich als Lagerheiligthum zu benennen mich für
berechtigt halte, und dem Fundort der Gründungsinschrift, ist allem
Anscheine nach von den Anlagen des Prätoriums ausgefüllt gewesen;
hier wird naturgemäss die Fortsetzung der Ausgrabungen einzusetzen
haben, um uns den eigentlichen Kern des Lagers zu erschliessen.
Möge es dem Unterzeichneten vergönnt sein, im kommenden Jahre
an dieser Stelle von der Wiederaufnahme der Ausgrabungen und
neuen Funden in Carnuntum berichten zu können!

O. HIRSCHFELD
 
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