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Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Form des Vasenbildes
(eine Nachbildung der Vase als solcher gibt es leider nicht) aller-
dings auf ein Trinkgefäss hinweist und dass die einzige von mir
supponirte falsche Lesung, jene des zehnten Zeichens, am leichtesten
erklärbar wird, wenn N, das auf unserer Inschrift in zwei verschie-
denen Formen erscheint, hier jene dritte Gestalt besass, die Inscript.
antiquiss. 123 (gleichfalls achäisches Alphabet) begegnet; dann
brauchte der Buchstabe nur gleich jenem T verstümmelt gewesen,
nicht eigentlich verlesen zu sein. TH. G.

Epigraphische Mittheilungen.

Inschriften aus Laibach.

(Mittheilung des Hrn. Dr. J. Binder in Laibach.)

1. Anfang April 1882 wurde etwa 65 Meter von der Reichsstrasse
(Wiener Strasse) gegen W., 1 Kilometer ausserhalb der Stadt, un-
weit von St. Christoph, in dem Garten des Herrn Dürr bei vorge-
nommenen Grabungen ein Kalkstein-Cippus, h. l-53, br. 0*38^ d. 0 24,
aufgefunden, dessen prismatischer, glatt gemeisselter oberer Theil
folgende Inschrift zeigt:

auf der oberen Horizontalfläche auf der entsprechenden Verticalfläche

P V B | via-LaTa-p-l-

= Pub(lice). Via lata p(edes) quinquaginta.

Daselbst wurden schon Anfangs des Jahres eine grosse Anzahl
von Ziegeln mit Legionsstempel gefunden, deren Beschaffenheit ver-
muthen lässt, dass wir es hier möglicherweise mit den Resten
eines Tepidariums zu thun haben.

2. Zwei schön gedrehte und innen anscheinend verzinnte Schöpf-
gefässe (trullae) nebst sechs Vasen, sämmtlich aus stark kupfer-
hältiger Bronze, und zahlreichen Thonfragmenten, gefunden 11. Fe-
bruar 1882 im Laibachflussbette unweit Oberlaibach. Auf der Hand-
habe des einen Schöpfgefässes:

p o m p F. // r t? b

Nach " fehlen zwei Buchstaben, von denen der erste dem Hrn.
Einsender nach den sehr unsicheren Spuren ein m, die letzten Buch-
staben c oder o, f oder e, r oder d oder c zu sein schienen. Viel-
leicht Pompe[i\ cer(a) vgl. Fröhner les musSes de France p. 53.
 
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