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Südwesten gerichteten Rinnsals das Dorf Muscar, wo die Ruine
einer byzantinischen Kirche, ein Felsengrab und ein Sarkophag
Zeugnis für eine antike Niederlassung ablegen. Hier verliess uns
Herr Studniczka um nach Dembre zurückzukehren. Wir stiegen
erst in der Richtung nach Nordwesten dann nach Norden durch
eine wüste Felsgegend bergan, trafen auf der Höhe ein unter
Eichen verstecktes Dorf, Karabeköj, und langten nach zweistün-
digem beschwerlichem Abstiege in Tschaman an, wo wir an einer
schon in byzantinischer Zeit gefassten Quelle Rast hielten. Auch
bei diesem Orte stehen noch zwei lykische Felsgräber. Den Rückweg
nahmen Avir durch die Thäler des Tschaman-, Ernes- und Dem-
bretschai. Von dieser Wanderung durch ein vor uns von europäi-
schen Reisenden nicht betretenes Gebiet liegen genaue Routen-
zeichnungen von der Hand Herrn Professor Niemanns vor."

Franz Studniczkas Betheiligang bestand hauptsächlich in
mehreren kleineren Touren, die er von Gjölbaschi aus unternahm:
„Zunächst verbrachte ich mit Dr. Löwy 8 Tage mit dem Studium
der Ruinen von Myra. Wir revidirten die Felsengräber beim Dorfe
Köitschi, zunächst die nach Süden gekehrte Gruppe und fanden
dabei drei in unseren Scheden nicht enthaltene lykische Grab-
schriften, deren eine wir auf dem Friedhof von Köitschi ausgruben.
Im Orte Dembre fanden wir etwa ein Dutzend meist in den
Häusern verbaute griechische, meist fragmentirt und wohl insge-
sammt aus der Kaiserzeit von den Flaviern abwärts. Den letzten
Tag widmeten wir einem vorläufigen Besuch der Ruinen von Sura
westlich von Köitschi."

„Der Wunsch von sämmtlichen erreichbaren lykischen In-
schriften Abklatsche zu erhalten gab Anlass zu einem zweiten
Besuch von Myra, diesmal in Gesellschaft von Prof. Niemann. Drei
Tage war ich mit der Anfertigung von Abklatschen und einer Re-
vision der östlich am Dembretschai gelegenen Felsengräber be-
schäftigt, wobei sich zwei weitere scheinbar unedirte lykische und
vier griechische Grabschriften ergaben, ich auch die Fragmente
einiger Dipinti im Theater von Myra notirte, welche Prof. Benndorf
entdeckt hatte. Den Besuch einiger Herren vom „Taurus" benutzte
ich, um mich zur See an Bord des Schiffes zu begeben, von wo
aus ich die Ruinen der Küste von Kekowa untersuchte."

Drei Tage beschäftigten mich die Inschriften von Kekowa,
deren Lesung zum Theil äusserst zeitraubend war. Ich schrieb
 
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