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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 7.1883

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Swoboda, Heinrich: Vertrag des Amyntas von Makedonien mit Olynth
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https://doi.org/10.11588/diglit.9397#0009
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(wenn auch indirect) beruht3), und dass hinwiederum die einzige
Copie der Inschrift, die deren charakteristische Typen bringt, nicht
fehlerlos ist und irreführend wirken kann, war es wol an der Zeit,
eine neue Revision des Monumentes vorzunehmen. Ich habe dies
gethan und gebe im Nachfolgenden eine Abschrift und ein Fac-
simile der Urkunde (vgl. die Tafel I), sowie eine von den bisherigen
einigemal abweichende Herstellung; wie weit mir die letztere ge-
lungen ist, muss ich Anderen zu beurtheilen überlassen, das Eine
kann ich aber versichern, dass ich die Abschrift vor dem Stein
und nach einem Abklatsch wiederholt geprüft habe und für die Zu-
verlässigkeit derselben einstehe, so dass, wenn nichts Anderes,
doch das Resultat erreicht ist, dass von nun an eine sichere
Basis für die Weiterarbeit geschaffen ist, deren wir bisher ent-
behren mussten.

Die Urkunde befindet sich auf einer Marmorplatte von ur-
sprünglich weisser, jetzt etwas nachgedunkelter röthlicher Farbe,
deren beide Seiten beschrieben sind: oberhalb der ersten Zeile ist
dieselbe an beiden Enden zu einem Aufsatze ausgebaucht gewesen,
was man an der Rückseite noch deutlich sieht. Die Höhe dieses
Aufsatzes beträgt 4 Cm., die Länge der Platte 21 Cm., die Breite
über 20 Cm., die Dicke wechselt zwischen 5 Cm. oben und 3*5 Cm. /
unten. Von der Vorderseite, welche ich mit A bezeichne, sind nur
acht Zeilen erhalten und diese von Z. 5 ab zum Theil verscheuert;
links ist bis Z. 6 vollständig Rand, rechts reicht derselbe bis Z. 7,
ist jedoch Verstössen. Auf der Rückseite B sind achtzehn Zeilen
erhalten, der Rand geht links, mit Ausnahme der vier ersten Zeilen
gut erhalten, bis Z. 11 ; rechts ist er Verstössen und geht bis Z. 9.
Von da ab und von Z. 11 links beginnt der Bruch des Steines,
welcher nach unten in einen spitzen Winkel zuläuft. Die Buch-
staben, deren Höhe durchschnittlich 8 Mm. ist, sind gut eingehauen
und ohne besondere Schwierigkeit lesbar; ihr Charakter entspricht
den Formen der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts. Die Schrift
ist nicht ffTotxnböv geordnet und die Buchstabenzahl der einzelnen
Zeilen ungleich; doch bleibt sie innerhalb der Grenzen von acht-
undzwanzig und einunddreissig Buchstaben.

Zur Vergleichung setze ich die Lesung Sauppe's hieher:

3) Besonders über die Spatien der einzelnen Buchstaben und die Lücken
konnte Sauppe auch durch die Publication der G. G. A. nur ungenügend oder irr-
thümlich sich unterrichten.

1*
 
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