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24

Werth dürfen wir darum nicht geringer ansetzen; vielmehr gilt für
sie vollkommen, was man zum Lobe der alexandrinischen Chrono-
graphie gesagt hat49).

Dass es nun nicht mehr zulässig ist, mit Schäfer und von Gut-
schmid von einer Confusion und Verwirrung Diodors bei Wieder-
gabe der makedonischen Königsreihe von 400 bis 370 zu reden, ist
nach der voraufgegangenen Darlegung — deren Ausführlichkeit der
Leser mit ihrer Wichtigkeit für das Folgende entschuldigen möge —
klar: Diodor hat vielmehr schlicht die ihm vorliegende Quelle wieder-
gegeben, wenn man will einfach abgeschrieben, er hat aber ein ganz
ausgeprägtes chronologisches Schema und von Missverständniss ist
bei ihm keine Spur. Das bei ihm erhaltene Schema der makedo-
nischen Königsfolge von 400 bis 370 ist ein ziemlich einfaches und
übersichtliches und lässt sich leicht in folgende Form bringen:

Ol. 95, 1. 400/399 Tod des Archelaos. Orestes beseitigt.

Aeropos regiert 6 Jahre von Ol. 95, 1. 400/399 bis Ol. 96, 2. 395/4.

Pausanias regiert 1 Jahr von Ol. 96, 2. 395/4 bis Ol. 96, 3. 394/3.

Amyntas regiert 24 Jahre von Ol. 96,3.394/3 bis OL 102,3.370/69.
Ol. 96, 4. 393/2. Nach dem ersten Jahre seiner Regierung wird

Amyntas vertrieben, gewinnt aber die Herrschaft wieder. Einige

Berichte melden von einer zweijährigen Herrschaft des Argaios

(393—391).

Das sind also die Nachrichten, welche Diodor über diese Zeit
in seiner Tabelle fand und nicht mehr; von einer zweimaligen Ver-
treibung des Amyntas oder gar von einer Scheidung desselben in
einen Amyntas II. und III. wusste dieselbe noch nichts. Diese über-
lieferten Zahlen sind aber noch besonders dadurch gesichert, dass
die Regierungsdauer jedes dieser Könige zweimal mitgetheilt ist —
besonders für die 24 Jahre des Amyntas ist dies wichtig50) —, ferner
durch die erhaltenen Olympiadenjahre und endlich durch die Syn-
chronismen : XIV 37, 5 der Tod des Archelaos und der Regierungs-
antritt des Aeropos durch die Gleichsetzung mit der Gründung von
lladranon und Sokrates' Hinrichtung; XIV 84 der Tod des Aeropos
und die Nachfolge des Pausanias durch die Gleichung mit dem Ende

<») Biels, Kliein. Mus. XXXI 2 f.

50) Wenn Diodor daneben zum drittenmal an ungehöriger Stelle (XIV 92, 3)
bemerkt, dass Amyntas 24 Jahre regiert habe, so ist dies nur eine gedankenlose
Wiederholung, was avjc)) Bornemann (S. 13) annimmt.

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