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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 7.1883

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Swoboda, Heinrich: Vertrag des Amyntas von Makedonien mit Olynth
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https://doi.org/10.11588/diglit.9397#0041
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Jahren abspielten — eine zweimalige Vertreibung des Amyntas
durch die Illyrer — erzähle und dabei nur ungehöriger Weise etwas
zweimal berichte — die Landschenkung an Olynth —, das blos
mit einer dieser Vertreibungen zusammenhieng74). Amyntas wendete
sich 383 nach Sparta um Hilfeleistung gegen Olynth, ebenso die
Städte Apollonia und Akanthos. Von nun ab herrscht unter den
Forschern keine wesentliche Differenz mehr und es genügt, die
Ereignisse einfach aufzuzählen: es folgt der Feldzug Sparta's gegen
Olynth, welchen ich mit Dodwell und Abel in die drei Jahre von
382 bis 380 setze und in letzterem Jahre die Bezwingung Olynths,
das zur Auflösung der chalkidischen Eidgenossenschaft und zum
Eintritt in den spartanischen Bund verhalten wurde. Von jetzt an
tritt Amyntas IL bis zu seinem in dem Jahre 370/69 erfolgten Tode
fast ganz zurück.

Dieser Reconstruction der Geschichte des Amyntas und seiner
unmittelbaren Vorgänger, wie wir sie eben unternommen haben,
könnte man versucht sein, ein urkundliches Zeugniss entgegen-
zustellen. Wie schon oben berührt, hat Schäfer zuerst angenom-
men — und Gutschmid folgt ihm wenigstens theilweise —, dass
Amyntas nach sechsjähriger Herrschaft im Jahre 384 von den
Illyrern und Thessalern vertrieben wurde, welche den Argaios als
Gegenkönig aufstellten; dieser behauptete sich zwei Jahre lang,
nach deren Verlauf Amyntas neue Streitkräfte sammelte und mit
Hilfe der Athener und Spartaner Thron und Reich wiedergewann
(382). Für die letztere Annahme, die Wiederherstellung des Amyntas
gegen Argaios durch eine gemeinsame Intervention der Spartaner
und Athener führt Schäfer als einziges Zeugniss in der gesammten
literarischen Ueberlieferung an die Nachricht des Scholion zu Aesch.
de faha leg. §. 26 (S. 46 ed. Dindorf): eKßXneevTa T6ip ttotc töv
'Auüvtoiv ex t% ßaöUeiag uttö GerraXuiv 'AGnvaToi Kai Aaicebai-

") Auch Gutschmid Öi 105 sagt, dass Diodor nur von einer einmaligen Ver-
treibung des Amyntas weiss. Wenn Diodor nun XVI 2, 2 sagt: 'ApAivrou kcxtci-
woX6Ht|04vTO(; üttö 'IXXupuIjv Kai tp6pou<; TOt? KpaTnoaöi xeXew ävaYKüöe^vToc;,
oi u£v 'IXXupiol Xaßövre? tic, önnpciav OiXiinrov töv veüJTcrrov tüiv uuüv irape-
GevTO toT<; GnßaioK;, so widerspricht er mit dieser übrigens chronologisch und
sachlich unmöglichen Nachricht (cf. Abel S. 228) seinem früheren Berichte (XV
67, 4) und hat dieselbe, wie Volquardsen (Untersuchungen S. 116) nachweist, aus
einer anderen und zwar ziemlicli späten Quelle genommen.

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