Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 7.1883

DOI Artikel:
Dütschke, Hans: Kleobis und Biton: Sarkophagrelief der Marciana zu Venedig
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9397#0163
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kleobis und Biton

Sarkophagrelief der Marciana zu Venedig
(Tafel III)

Bildliche Darstellungen der Erzählung von Kleobis und Biton
gehören für uns zu den grössten Seltenheiten. Das Alterthum besass
ein Bildwerk (Relief?) in Argos, welches die That der beiden Jüng-
linge darstellte'), und ein anderes desselben Gegenstandes befand
sich am Tempel der durch die kindliche Liebe ihrer Söhne be-
rühmten Apollonis, der Mutter der Könige Attalos II. und Eu-
menes IL, zu Kyzikos,J). Herodot3) berichtet auch von zwei Statuen
der Brüder, welche die Argeier zum Andenken der That in den
Apollotempel zu Delphi geweiht haben sollen, allein es ist zweifel-
haft, ob die Statuen überhaupt Kleobis und Biton darstellten4).

Von all' diesen Bildwerken ist keine Spur auf uns gekommen,
und so gilt denn, abgesehen von zwei nicht eben bedeutenden Dar-
stellungen, einer antiken Glaspaste des Berliner Museums und einer
ebenda befindlichen Münze von Argos5), das auf Taf. III nach einer

') Pausanias, II, XX, 3: TrXr|0(ov bk döiv circip-raauEvoi AiOiy KXeoßi^ Kai
Bitujv, aüxoi te e'Xkovtei; t{\v äuatav, Kai €ir' aÜTrj üyovtec, Trlv HnT^Pa T^
'Hpaiov.

*) Vgl. Welcker bei O. Müller Handb. S. 726. S. auch unten Anm. 20, g. E.
') % 81.

') Stein in seiner Herodotausgabe bezieht diese Bildsäulen gewiss mit mehr
Recht auf Agamedes und Trophonios, die mythischen Tempelgründer Delphis,
deren Schicksal wohl erst von Pindar nach dem Muster von Kleobis und Biton
umgewandelt worden ist. Vgl. Härtung ßel. d. Griech. IV, 222; Plutarch Conaol.
ad Apoll. 14.

5) Beide neben einander bekannt gemacht in der Arch. Zeit. XXVII, Taf. 23, 9.
Sie weichen in wesentlichen und nebensächlichen Dingen von einander ab und
können natürlich nicht beide auf ein und dasselbe Original zurückgehen. Auf der
Archäologiflch-epigraphtscke Mitth. VII. U
 
Annotationen