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Inschriften aus Kleinasien.

Als Karl Humann im Laufe des vorigen Sommers von Seite
der k. Akademie der Wissenschaften in Berlin den Auftrag erhielt,
eine Reise nach Angora, dem alten Ankyra in Kleinasien zu unter-
nehmen, um die daselbst an dem Tempel des Augustus und der
Roma eingehauene grosse Inschrift, den unter dem Namen des
Monumentum Ancyranum bekannten Rechenschaftsbericht des Kaisers
Augustus, in Gips formen zu lassen, war mir durch die Munificenz
des hohen k. k. Unterrichtsministeriums Gelegenheit geboten, mich
dem Unternehmen als Theilnehmer speciell für epigraphische Arbeiten
anzuschliessen. Ueber den Verlauf der Expedition, die zum grossen
Theile durch geographisch wie archäologisch gleichmässig uner-
forschte Gebiete führte, wird Karl Humann demnächst ausführlich
berichten. Die Resultate meiner Vergleiclmng des Monumenlum
Ancyranum haben in einer neuen Ausgabe dieser Inschrift, welche
von Theodor Mommsen vorbereitet wird, Aufnahme gefunden und
ebenso werden eine Anzahl lateinischer Inschriften, die ich in
Kaimas sowie besonders in Angora abzuschreiben Gelegenheit
hatte, in der Ephemeris epigraphica erscheinen. Ich werde mich
daher im Folgenden darauf beschränken, die auf jener Reise sonst
noch von mir neu aufgefundenen oder revidirten Inschriften bekannt
zu machen.

Brussa.

Bei meinen Nachforschungen erfreute ich mich der freund-
schaftlichen Unterstützung des Herrn Johann Mordtmann in Con-
stantinopel, welcher seine an Ort und Stelle gemachten Aufzeich-
nungen über Fundstellen, sowie Inschriftencopien mir zu überlassen
die ausgezeichnete Güte hatte. Ein besonderes Verdienst um die
Conservirung der in Brussa und Umgebung aufgefundenen Inschriften
hat sich Herr Scholer, Consul des deutschen Reiches, erworben,
indem er alle ihm erreichbaren Stücke in seiner Privatsammlung
zu vereinigen bemüht ist*).

*1. Bei dem Bade von Kara Mustafa auf dem Wege nach
Mudania, eine halbe Stunde von Brussa; etwa 5 Minuten nördlich
von der Strasse im Felde. Säule aus röthlichem Kalkstein, H. 1*60.

*) Von den mit Sternchen versehenen Inschriften lagen auch Ahklatsche vor.
 
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