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Verfolgung dieser Namensetzung wird vermuthlich die in dieser
Hinsicht zwischen den vornehmen und den niedriggeborenen Neu-
bürgern obwaltende wenig beachtete Verschiedenheit in das richtige
Licht treten.

Inschriften aus Kärnten

(Mittheilung des Baron Karl Hauser, Sekretär des kärntnerischen
Geschichtsvereins)

Oberer Theil eines römischen Meilensteines, der jetzt in der
Villa des Herrn Sigmund Mittelbach am Millstädter See als Fuss
eines Steintisches im Hofe dient. Er ist ausgehöhlt und wurde von
Herrn Mittelbach in einem Bauernhause bei Millstatt käuflich er-
worben. Die Inschrift lautet:

i N? ■ C&S - M - OPELILVS

SEVERVS • MACRINVS PIVS
FE6.X • A'G • POt^F ■ MX - TRIB ■ POT •
17-PP-COS-PROCOS • ET M-
5 O PEL Ii VS • A N" O N I N V S

DIADVJVENIANVS NOBIfcSS

caesar

Der untere Theil des Steines ist abgebrochen, und dürften
vielleicht noch einige Buchstaben an der Bruchstelle, welche durch
Mörtel verschmiert ist, gelesen werden können.

Der zweite Stein befindet sich in der Holzschleif-Fabrik des
Herrn Pachter zu Pölling, eine halbe Stunde nördlich der Eisen-
bahnstation Launsdorf an der Rudolphsbahn. Das Fabriksgebäude
ist sehr alt und war einst ein zur Herrschaft Mannsberg gehöriger
Eisenhammer. Bei einem Brande, welcher in diesem Frühjahre die
Fabrik in Asche legte, kam der Stein als Widerlage eines Balkens
zum Vorschein. Es ist wahrscheinlich, dass hier die Römerstrasse
von Virunum nach Noreja vorüberging, deren Spuren bei einer in
diesem Herbste vorgenommenen Ausgrabung auch etwas nördlicher,
bei Stammerdorf, deutlich zu Tage treten. Der Fabriksbesitzer
will den Stein an der Aussenseite seiner Fabrik einmauern lassen.
Die Schrift ist sehr schön und ober derselben ist das Relief eines
Frauenbrustbildes, dessen oberer Theil fehlt. In der Rechten hält
 
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