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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 7.1883

DOI Artikel:
Studniczka, Franz: Mithraeen und andere Denkmäler aus Dacien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9397#0210
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Mithraeen und andere Denkmäler aus Dacien

(Tafel V-VIII)

Im VI. Bande dieser Mittheilungen (S. 98 ff., bes. 8. 101) hat
Karl Tonna Bericht erstattet über die im Jahre 1881 erfolgte Ent-
deckung eines Mithrasheiligthums in dem Wallachendorf Gre-
dischtje. ungarisch Värhely, auf der Stätte der alten Hauptstadt
Daciens, Sarmizegetusa, und zugleich die reiche inschriftliche
Ausbeute desselben zum grössten Theile veröffentlicht, nicht ohne
auf die interessanten Bildwerke aus dem Kreise des Mithrascultus
hinzuweisen, wie sie in solcher Zahl wohl an keinem Orte des
römischen Reiches gefunden sein dürften. Sie sind grösstentheils
vereinigt in der Sammlung des historisch-archäologischen Vereines
für den Hunyader Comitat, dem das Verdienst gebührt, jenes Heilig-
thum aufgedeckt zu haben, so weit es seine Mittel gestatteten.

Ende Mai d. J. richtete Franz von Pulszky an Professor
Benndorf die Einladung, in seiner Gesellschaft den Fund in Augen-
schein zu nehmen, welcher derselbe, begleitet vom Kupferstecher
Herrn Schiruböck und dem Unterzeichneten, entsprach. Mit auf-
richtigem Danke sei der Freundlichkeit gedacht, mit der wir in
Deva empfangen wurden und besonders der gastlichen Aufnahme,
die wir vorerst bei Herrn Grafen Geza Kuun, dem gelehrten
Präses des genannten Vereines, auf Schloss Maros-Ndmethi fanden.
Der Fund lag uns vor als eine ungesichtete Masse von Fragmenten,
welche zunächst zu ordnen und zusammenzusetzen waren. Nach-
dem Professor Benndorf drei Tage dieser Arbeit gewidmet und
dabei mehr als 30 verschiedene Votivreliefs constatiert hatte, liess
er Herrn Schirnböck zur Anfertigung der beigegebenen Zeichnun-
gen*!!, mich zur Aufnahme des Fundes in Deva zurück. Wir er-
fuhren hier in dem Hause des um die Gründung und Thätigkeit des
genannten Vereines hochverdienten Gerichtspräsidenten Herrn Dr.
Franz Sölyom - Fekete die liebenswürdigste Gastfreundschaft und
fanden bereitwillige Unterstützung von den Professoren Gabriel
Tegläs und Paul König, welche die Ausgrabungen geleitet hatten.
Herr König gedenkt im Jahresbericht des Vereines die Värhelyer
Funde zu veröffentlichen und bereitet überdies eine Monographie
über Mithras in ungarischer Sprache vor.

*) Nur die folgenden Skizzen sind von der Hand des Unterzeichneten:
Taf. VI, 1 das kl. Frg.; VII, 2. 4; VIII, 2; S. 221, 224.
 
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