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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 7.1883

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Studniczka, Franz: Mithraeen und andere Denkmäler aus Dacien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9397#0212
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wo die bedauerlich verwahrloste Sammlung der Graf Batthyäni-
schen Bibliothek kaum Neues bot; dann Alvincz und das nahe-
liegende Dorf Koncza, wo sich die wichtigen Funde von Dorstadt
befinden, von denen, in Folge entsetzlichen Unwetters, nur das
Mithraeum flüchtig skizziert werden konnte. Ich unternahm dann
von Deva aus einen Ausflug nach Vayda-Hunyad, um die bei Herrn
Gutsbesitzer Josef von Benedikty, dem ich für freundliche Auf-
nahme Dank sage, befindlichen, in der Nähe gefundenen, aber wahr-
scheinlich aus Sarmizegetusa stammenden Denkmäler aufzunehmen
und begab mich hierauf nach Temesvär und Lugos im Banat (vgl.
Torma a. a. 0. S. 98 ff., 117 ff.). An ersterem Orte fand sich
ausser dem Museum des südungarischen historischen Vereines, das
mir Herr Secretär rev. P. Stephan Pontelly bereitwilligst zugänglich
machte, eine erlesene kleine Kunstsammlung im Besitze des um die
geschichtliche Erforschung seiner engeren Heimat hochverdienten
Vereinspräsidenten Herrn Obergespans Siegmund von Ormös, neben
werthvollen Gemälden und Gobelins auch römische und kyprische
Alterthümer enthaltend. Ich erhielt, hier wie überall durch Franz
von Pulszky's Empfehlung eingeführt, volle Gelegenheit, dieselben
als Gast des schönen Comitatshauses eingehend zu studieren, wofür
ich Herrn von Ormös meinen wärmsten Dank sage. Für gleiches
Entgegenkommen bin ich Sr. Hochwürden Herrn Bischof Victor
von Mihälyi in Lugos verpflichtet.

Im Folgenden gebe ich ein Verzeichniss der Värhelyer Mi-
thraeen und der wichtigsten anderen Monumente, die ich in DeVa
und anderwärts sah, sowie die begreiflicher Weise ziemlich geringe
epigraphische Nachlese zu Torma's erwähntem Aufsatz.

Die Mithraeen aus Sarmizegetusa

Vor den neuesten Ausgrabungen waren aus Gredischtje-Värhely
nur wenige raithraeische Denkmäler bekannt, veröffentlicht nur das
grosse Relief im Bruckenthal'schen Museum*). Ebendaher mögen
die im Pester Nationalmuseum befindlichen, mit keiner Provenienz-
notiz versehenen Stücke stammen. In neuester Zeit kamen fünf
Mithraeen durch Erzpriester Janza zu Värhely in die Sammlung
des Bischofs von Mihälyi nach Lugos; zwei kleine Fragmente, die
sich einem neuerdings ausgegrabenen Relief (Nr. 24) anpassen

*) Zuletzt bei Lajard, Recherches stir le culte public et lea myatirea de Mithru,
PI. XCVI, 1.
 
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