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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 7.1883

DOI Artikel:
Studniczka, Franz: Mithraeen und andere Denkmäler aus Dacien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9397#0221
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211

R. Fackelende, die L. fasst den Schwanz unter dreitheiliger Quaste.
Links neben dem Kopf der herabhängende Vordertheil des getra-
genen Stiers.

Zu der Gruppe erweiterter Stiertötungsbilder gehören auch
die beiden ä jour gearbeiteten Reliefs, von denen das besser er-
haltene

24. auf Taf. VI 2 abgebildet ist. Dichter graubläulicber Marmor.
B. a. d. Basis 0-13, H. 0'43, ü. OOÜ — 0085. Etwas sorfältigere
Arbeit, jedoch ungeschickt, auch in der Disposition, bei der die 1.
Seite sehr ins Gedränge kommt; Rückseite in den Hauptzügen an-
gelegt. Rote Farbspuren besonders häufig an dem Chiton der
Hauptfigur, an Zunge und Gurt des Stiers, Kamm und Bart der
Schlange, den Gewändern der Nebenfiguren, der Fackelspitze des
Felsgeborenen, am Maule des Löwen u. s. w. Zehn Bruchstücke
schliessen sich an das der Basis anhaftende Hauptstück an, zwei
davon, der Kopf von B und der Torso des Felsgeborenen, fanden
sich bei Herrn Solyom (vgl. S. 203). Hervorzuheben ist: an der
Hauptfigur der schmerzliche oder mürrische Ausdruck des sorgfältig
ausgeführten Gesichts, die nach unten verdickte Dolchscheide, die
anliegenden Aerinel und die übers Knie hinaufreichenden Strümpfe
(anders wird sich die deutliche Kante unter dem Chitonrand am
Oberschenkel nicht verstehen lassen); am Stier der Gurt, gleich
dem militärischen Cingulum mit grossem Ring verschlossen; unge-
wöhnlich auch die Art, wie sich die Schlange unter dem Stiertöter
hindurchwindet, bei B die gesenkte Fackel der 1. Hand. Sein
kleineres Gegenstück fasst mit der L. den Stier am Schwanz.
Zwischen diesem und der gesenkten Fackel blickt der Löwenkopf
hervor, den eine Stütze mit dem Stierfuss verband. Der verküm-
merte Stierträger steht mit der r. Fussspitze auf einem ähnlichen
Zwischenstück. Der Kleine am r. Ende, von der Haupthandlung
abgekehrt, die R. gegen die 1. Schulter erhebend, die L., wie es
scheint, an eine gesenkte, in die Achsel gestemmte Fackel gelegt,
ist überhaupt neu; er dürfte sich, wenigstens ursprünglich, auf die
Felsgeburt beziehen (vgl. den oberen Streif des Mithraeums Nr. 70
und das dazu Bemerkte im folgenden Jahrgang).

Die auf der Abbildung beigezeichneten Fragmente eines ä jour
gearbeiteten wulstförmigen Lorbeerkranzes gehören nach Aus-
weis des gelblichen Steins und der hübschen gewandten Arbeit
nicht zu dieser, sondern wahrscheinlich zur nächsten Nummer, sie
sollen nur ungefähr den Eindruck der Umrahmung vermitteln.
 
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