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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 8.1884

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Studniczka, Franz: Mithraeen und ander Denkmäler aus Dacien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9398#0048

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42

aus Kalkstein, nach Art des in Deva aufbewahrten (S. 39), doch
mit 6 Brüsten (die 4 unteren kleiner), die Arme deutlicher gesondert,
weggebrouhen bis auf die Hände (Klauen?) an der Basis, hinten
deutliche Flügel. Kopf auch hier sehr lang.

Aus Dorstadt sind die vier Porträtstatuen im Garten des
Stuhlrichteramtes zu Koncza, von Gooss (vgl. S. 35 Mithraeum
Nr. 73) genau beschrieben. Die erste, leider ohne Kopf, gewandt
in Anlage und Ausführung, wenn auch kaum vor Septimius Severus
anzusetzen (ähnlich etwa der auf Taf. II d. B. veröffentlichten)
dürfte geradezu einen Kaiser darstellen. Viel roher ist der
Krieger, höchst interessant jedoch durch den erhaltenen grossen
Kopf, der mir in Zügen, Haar- und Bartbehandlung semitischen
Typus aufzuweisen schien. Die eine von den weiblichen Ge-
wandstatuen hat Gooss überschätzt, sie zeichnet sich in nichts
vor den zahllosen dacischen Exemplaren ihrer Gattung aus und
schien mir als Gegenstück zum 'Kaiser' entschieden zu schlecht.

Von verschiedenen Fundorten in Dacicn und Pannonien kom-
men die Bron ze-, Th o n-und S teinger äthe, Schmuckgegen-
stände, Waffen und an 2000 meist römische Münzen des Mu-
seums zu Temesvär, in dem sich auch einige Grabsteine und
ein rohes Kalksteinrelief mit der römischen Wölf i n aus Titel
befinden. Weit über Dacien hinaus geht ebenda die

Sammlung Ormös

Sie enthält Bronzen:

1. Venusstatuette, 1865 in Pompeii erworben, mit gleich-
massig hellgrüner Patina überzogen, sammt dünner Plinthe 0441 h.
Die fein modellierte nackte Gestalt breitet die gesenkten Arme aus
in unklarem Motiv (allenfalls spinnend), den Kopf mit Stephane
etwas nach 1. gewandt. Das Gesicht und noch mehr die Hände
sind stumpf, unvollendet? Zwischen den Beinen steht zerfressene
Gussnaht an. Benndorf hält auf Grund der Photographie das Stück
für einen Nachguss nach einer Terracotte. Sicher scheint das
(worauf mich zuerst Franz von Pulszky aufmerksam machte) bei

2. einer Bronzelampe gleicher Provenienz mit gleicher Pa-
tina, zwei nackte, nur anliegende Hauben tragende Frauen um ein
Waschbecken mit canelliertem Fuss, die 1. aus Hydria oder Kanne
eingiessend, die andere mit beiden straffen Armen aufgestützt. Ein
 
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