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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 8.1884

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Studniczka, Franz: [Ausgrabungen in Carnuntum, 4]: Bildwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.9398#0073
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Tagens vorkommt. Doch könnte sich der Name vielleicht eben-
sogut oder besser aus dem touvoeibe? o"xfjua (oben Anm. 14) des
Aöroliths von Emisa erklären.

Auch die divina forma, deren Erscheinen die wankende Reiterei
Aurelians in der Schlacht bei Emisa mit neuem Muth beseelte und
die der Kaiser dann im Elagabaltempel wiederfand (Vopiscus Aur.
c. 25), möchte man sich nicht ganz anikonisch vorstellen.

Ueber die Bildung solcher, neben dem schwarzen Stein be-
stehender Bilder des Gottes Hesse sich vielleicht Bestimmteres be-
haupten, wenn die Vermuthung Scaligers, auf die auch Prof. Nöldeke
verfiel, zu beweisen wäre, der Name besage so viel als 'Gott von
Gabala'20). Die in diesem Fall unabweisliche Annahme, das Haupt-

,0) Haakh in Pauly'a Realeneyklopädie HI S. 1100, wo darauf hingewiesen
wird, dass auch Byblos im Alten Testamente Gebal (Grundform nach Nöldeke wahr-
scheinlich Oibl) heisst; vgl. Baudissin, Stud. zur semit. Eeligionsgesch. II S. 24G. Die
Identität der Culte von Emisa und Gabala sucht Ch. Lenormant (vgl. Anm. 8) durch
sehr locker gefügte weitläufige Beweisführung zu stützen. Movers, Phönizier I p. 0G9
übersetzt einfach 'der Berg' und ähnlich Blau, Zeitschr. d. drsch. morgenld. Ges.
XXV S. 584 f., indem er Ala für den altarabischen Artikel hält, Gabal aber, nach
einem Grammatikerzeugniss mit 'der Vornehmste eines Geschlechtes' erklärt, wobei
ihm jedoch, wie schon Mordtmann a, a. O. bemerkt, der Irrthum widerfährt, Ela-
gabal für den wirklichen Namen des Kaisers zu halten. Auch geht er mit Unrecht
von der durch einige Inschriften (Prcller Eöm. Mythol. II •1 S. 402 A. 1) erhaltenen
Form Alagabal aus, während die officiellen Münzaufschriften und sämmtliche litte-
rarisch bezeugte Umformungen des Namens für anlautendes E sprechen. So hält
denn auch Prof. Nöldeke daran fest, dass der erste Bestandteil eläh 'Gott' ist,
woraus gelegentlich durch Schwankung in der Aussprache des Alef gerade im Ara-
mäischen itläh wird. 'Gott der Grenze', was Vogüe Inscript. a&niit. p. 104 andeutet,
ist unmöglich, weil Grenze gebül nicht gabal heisst. Gegen die von Casaubonus
herrührende (Haakh a. a. O.) Etymologie 'Gott des Berges', für die man anführen
könnte, dass nach Avienus (Müller, Geogr. Gr. min. II p. 187 v. 1083) der Tempel
von Emisa auf ragender Höhe lag, wendet Nöldeke ein, dass gabal in dieser Be-
deutung unseres Wissens nur arabisch, ein arabischer Name aber für einen in
Emisa verehrten volksthümlichen Gott unwahrscheinlich ist. 'Die grosse Volks-
masse ist in jenen Städten immer syrisch gewesen und sicher sprachen auch So-
haimis [Mordtmann a. a. O. S. 98 f.] und die anderen Leute mit arabischen Namen
trotz dieser nur aramäisch, ganz so, wie in Palmyra, wo die Hälfte aller Personen-
namen, wenn nicht mehr, arabisch, die Sprache aber aramäisch ist, und in Edessa,
der wahren Hauptstadt der echten Aramäer, deren Könige doch durchweg rein
arabische Namen tragen. Will nun aber Jemand behaupten, der Elahgabal sei doch
arabisch und von den Arabern, welche (wohl mit dem Beginn der Auflösung des
Soleukidenreiches) massenhaft nach Norden vordrangen [Blau a. a. O.], mitgebracht,
so will ich das nicht für unmöglich erklären. Dann wäre es der 'Gott von Gebär
(^31 Ps- 83, 8). So heisst der nördliche Theil des Edomitergebirges (Se'ir), ein
 
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