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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 8.1884

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Mordtmann, Johannes Heinrich: Zur Epigraphik von Thracien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9398#0219

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209

glaube mit entscheidenden Gründen in der Rev. Arch. 1878 (No-
vemberheft) ausgesprochen habe. Zu den dort angeführten Belegen
füge ich hier noch die Bukarester Inschrift heroni invicto Eyhem.
Epigr. II p. 300 n. 368, die von Mommsen dazu angeführte römische
mit der Darstellung des Ritters und der Inschrift deo Hevoi Sancto,
ferner C. t L. VI 3195. 3202. 3230, endlich die Darstellung des Ca-
racalla in der Gestalt des Herosgottes auf Münzen von Nicopolis
(Catalogue of the Greek coins in the Brit. Mus. Thraca p. 45 n. 27)
hinzu; auch C. I. G. 3646, als dessen Provenienz Lampsacus oder
Heraclea angegeben wird, gehört wegen der gleichen Darstellung
und der Inschrift ("Hpwg emcpavfis 6 Kpärng?) nach der thracischen
Stadt; vgl. endlich Bull. Corr. Hell. VIII 49, IX.

Die Zahl der byzantinischen Inschriften in Silivri ist auffällig
gross; sie beweisen das Emporblühen dieses Platzes im Mittelalter
gegenüber Heraklea, welches Verhältniss bis jetzt fortdauert, wäh-
rend im Alterthum umgekehrt Heraklea der Hauptort Thraciens an
der Propontis war. Die byzantinischen Befestigungen umfassen die
ganze Höhe nördlich vom kleinen Hafen gegen die Landseite,
während die steil gegen die See abfallende Seite durch die Natur
hinreichend gegen feindliche Angriffe geschützt war. Im J. 805
zerstörten die Bulgaren die ganze Stadt: Kai eXBovreg eis" XnXußpiav
KaTeffTpeijjav tö aÜTÖÖi Kaaipov eaig toö ebdcpoug Kai rag eKKXnoiag
Kai xoug oiKOug everrüpicrav Sym. Mag. 614. Dass dies nicht über-
trieben ist, zeigt die folgende Inschrift über dem einen Hauptthore,
dem sog. Kir kale'Kapussi, welche, trotzdem sie zweimal copirt
ist (C. I. G. 8683.; Schriften des Syllogos Bd. 6, S. 245 in Minuskeln),
noch immer nicht correct wiedergegeben ist.

26. In einer einzigen Zeile auf einem Marmorstreifen über dem
Thorbogen; mit dem Fernrohr copirt.

f an£n£lUeHI©eOCOCTOCnUJMCTAYTHenHMHXAHA : | eeOAOPACKAie | 6KAHCOYCS
AlKAlWCeNKCBACIAeVrHNenHTICXHC :

'AvevewGn \ eeocroaiog TruuXig Tauin lm\ Mnxat'iX, Oeoböpag Kai
QeKXnS oög ebimiwaev K(üpio)g ßacnXeu-fnv enn, Tig yr\g ■

Die Zeit wird im C. I. G. richtig auf die Jahre 842—857, wo
die Kaiserin Theodora mit ihren Kindern Michael und Thecla re-
gierte, festgesetzt. Das Adj. 0eöo"uj(TTot; kommt merkwürdiger Weise
in der Inschrift über dem Silivrithore von Constantinopel wieder
vor: dveKaiviffSn f) eeöauuffTog nüXn aüTn etc., s. Schriften des Syl-

Arcbäologi6ch-oi)igraphiBche Mitth. VIII. 14
 
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