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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 8.1884

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Hoernes, Moritz: Römisches Denkmal in Cilli
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https://doi.org/10.11588/diglit.9398#0245

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235

verratheii die Stellen, wo Nachgrabungen auf diesem Felde weitere
Resultate ergeben dürften.

Wenige Minuten von dort und noch näher an Cilli (un-
gefähr 1 • 25 Kilometer) wurde ganz kürzlich beim Bau eines Wirth-
schaftsobjectes im Gehöfte der Frau M. Stiger, 1 M. unter der
Erde, ein colossaler, reich ausgestatteter römischer Denkmalstein
gefunden, der leider in den bildlichen Theilen der Vorderfläche
stark, in dem inschriftlichen aber fast ganz zerstört ist. Der
Schaden geschah durch Sickerwasser, welches die Flächen theils
völlig corrodierte, theils zahlreiche, 1 Cm tiefe, dicht nebeneinander
laufende Rinnen bildete. Sonst ist das Monument, bis auf den aus-
gesprengten rechten Rand des unteren Bildfeldes, in seinen ansehn-
lichen Dimensionen (H. 3 28, des Inschriftfeldes 1'26, der Bild-
fläche 0-90, des Zapfens 024 M., Br. 1 M., D. 0'23, an den Rändern
0 27 M.) wohl erhalten; auch ein Rest (ca. 74) der 028 M. hohen
gegliederten Basisplatte fand sich vor. Quer durch die Bildfläche
läuft ein Bruch, ebenso durch das Inschriftfeld eine 1 Cm. hohe
Ader von Quarzsand, welche der Zerstörung der Epidermis durch
ihre grössere Härte widerstanden hat. Das Material ist, wie bei
allen Cillier Römersteinen, Marmor vom Bacbergebirge. Das von
zwei mit Blumengewinden verzierten Säulen eingefasste Inschriftfeld
lässt in der ersten Zeile den grossgeschriebenen Namen:

C • LVCANI //

in der zweiten einige undeutliche Buchstabenreste, von den drei bis
vier folgenden nichts mehr, dann unter der erwähnten Ader:

. ///mpe////////

il'lh^lltUfll

endlich am Fusse des leergebliebenen unteren Drittels der Fläche
einen Theil der letzten Zeile:

___ /////////* ■ h e r • n o n///// *)

*) Ende August 1884 Labe ich die Inschrift in Cilli folgendermassen copirt:

C ■ LVCANIY/

/ e / n v / / / /
drei Zeilen zerstört
/ /' / mpe / // / /
/ »v 1 r o/////

//////m-her-non///
Die Buchstaben in Z. 2 schienen mir, obgleich die Oberfläche des Steins
ganz abgebröckelt ist, sicher erkennbar; in der vorletzten Zeile hat wohl p]atro[no.,.
gestanden, in der letzten Zeile hoc momi\m{entum) hei-(edem) non [seq(uetur). O. II.
 
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