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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 8.1884

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Hoernes, Moritz: Römisches Denkmal in Cilli
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Wuensch, Josef: Inschriften aus Armenien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9398#0248

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238

Kammer waren mit Stuck überzogen und mit Malereien (auf vio-
lettem Grunde) geschmückt, in welchen der genannte Herr folgende
Darstellungen erkannte: d) an der Schmalwand über den Urnen
sechs bekleidete Figuren ohne deutliche Action, wahrscheinlich
Bilder der Verstorbenen, welche in dem Grabe beigesetzt waren,
und ihrer Angehörigen ; b) an der Langwand rechts über der Brand-
asche Helios mit einem Viergespann sich bäumender Rosse; c) an
der Langwand links über den unverbrannten Knochen Europa auf
dem Stiere. Dieses und die anderen minder schmuckreichen Gräber
wurden von Bauern, die sich jetzt im Lande Krain vielfach der
Suche prähistorischer Fundobjecte widmen, blossgelegt und sehr
bald wieder ausgefüllt. Das Beschriebene soll vorher von einem
auf die Entdeckung des Grundbesitzers neidischen Nachbar zerstört
worden sein.

M. HOERNES

Inschriften aus Armenien*)

i

Das kleine armenische Städtchen Penga (türkisch Pindjan)
liegt am linken Ufer des Kara-su (westlicher Euphrat-Arm) in der
Gegend, wo derselbe die westliche Richtung verlässt, um in süd-
licher Richtung die OW. streichenden Gebirgszüge des Taurus zu
durchbrechen. Die Gärten von Penga, Baktsche genannt, liegen

*) Herr Josef Wünsch, Professor am Pädagogium in Jiem, unternahm im
J. 1882 von Iskenderun aus eine Reise nach Armenien und Kurdistan, um einzelne
Gegenden besonders im Quellgehiete des Enphrat und Tigris, die — in Folge der
Wildheit der Einwohner oder des Terrains schwer zugänglich — geographischer
Forschung bis auf unsere Zeiten fast gänzlich sich entzogen hatten, aufzunehmen.
Hiebei wurde er vom Ministerium für Cultus und Unterricht, von der geographi-
schen Gesellschaft in Wien und von dem Vereine „Svatobor" in Prag unterstützt.
Heinrich Kiepert in Berlin ging ihm dabei mit werthvollen Rathschlägen in freund-
lichster Weise an die Hand. So nahm er in den Jahren 1882 und 188ii, freilich
mit grossen Schwierigkeiten kämpfend, einzelne Theile vom Kara-su und Murad-su
auf und drang nach Dersim, dem wilden Gebirgslando zwischen diesen beiden
Euphrat-Armen. Von Wan aus ging er einer unbekannten Keilinschrift nach,
die er endlich an der persischen Grenze auf dem Aschrfit Darga fand und die
 
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