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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schneider, Robert von: [Bericht über eine Reise in Dalmatien, 2]: ueber die bildlichen Denkmäler Dalmatiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0042
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Diese Vernachlässigung eines nicht unbeträchtlichen Fund-
gebietes hat mich bestimmt, der Aufforderung meines verehrten
Reisegefährten folgend, Dalmatiens Vorrath an Bildwerken, soweit
er mir bekannt geworden ist, im Nachfolgenden zu verzeichnen.
Es war an Ort und Stelle nicht meine Absicht gewesen, die vor
den Monumenten niedergeschriebenen Bemerkungen unmittelbar zu
veröffentlichen. Sie werden deshalb nebst allen übrigen Mängeln,
wie sie gedrängte Arbeit mit sich bringt, gewiss viele Lücken auf-
weisen. Solche einigermassen zu füllen, will ich gelegentlich auch
das von anderen gesehene, was mir entgangen ist, erwähnen, ohne
es jedoch mit dem selbst untersuchten zu vermengen, und hoffent-
lich wird dies die folgenden Blätter dem zukünftigen Reisenden
um so nützlicher machen. Dagegen liegt es mir nicht im Sinn,
den ganzen Bestand des Museums von Spalato aufzunehmen, da
gerade die dort aufbewahrten Monumente verhältnissmässig die
bekanntesten sind und die Herausgabe eines Katalogs dieser unter
der Obhut Francesco Bulic' sich beständig vermehrenden Sammlung
von einem Mitgliede des archäologisch - epigraphischen Seminars
vorbereitet wird. Förderlich war es mir, die Notizen Conze's,
dessen 1872 unternommene Reise den antiquarischen Studien in
Dalmatien so nachhaltende Anregung gegeben hat, einsehen zu
können. Hier ist oft der mit wenigem treffenden Skizze das be-
zeichnende Wort gesellt. Leider beziehen sie sich aber nur auf
den nördlichen Theil des Landes (Zara, Kistanje, Salona, Spalato,
Trau). Wo es anging, habe ich den Beschreibungen eigenhändige
Umrisse der Denkmale angefügt, die nicht als Publicationen, nur
als Erläuterungen gelten wollen. Für einige der Abbildungen
konnten Photographien benützt werden.

Dem flüchtigen Blicke stellen sich die dalmatinischen Bild-
werke als zeitlich geschlossene Masse dar, der es selbst an aus-
gesprochener lokaler Färbung zu gebrechen scheint. Vorwiegend
dem Boden Salona's entstammend, tragen sie das Gepräge der ge-
alterten Kunst an sich, und nur einige Werke aus Narona und
Aequum weisen in die erste Kaiserzeit zurück. Unter dieser römi-
schen Fundschichte sind allerdings spärliche Reste griechischer
Kunstübung zu entdecken. Ausser den Inschriften legen vor allem
 
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