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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schneider, Robert von: [Bericht über eine Reise in Dalmatien, 2]: ueber die bildlichen Denkmäler Dalmatiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0043
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die Münzen der griechischen Colonien'J) und der illyrischen Könige3)
für die Ausbreitung und den Einfluss hellenischer Cultur und Sitte
an diesen Küsten in vorrömischer Zeit Zeugniss ab. Aber Issa allein,
die unter dem Schutze Dionysios' von Syrakus 390 gegründete
Ansiedlung der Parier, kann als rein griechisches Gebiet gelten.
Nur auf dieser Insel sind neben den unteritalischen verwandten
Terracotten4) Vasen apulisehen Stiles in grösserer Menge zum
Vorschein gekommen5), und eine hier gefundene Grabstele im

2) Simeone Gliubicb, Numografia Dalmata 1851 (aus dem 11. Bande des
Archivs f. Kunde öst. Geschichtsquellen) und jüngst — leider ohne diese Arbeit
und die Sammlungen im Lande selbst zu kennen — Imhoof-Blumer in der Numis-
matischen Zeitschrift Bd. XVI (1884) S. 246-261.

3) Arth. J. Evans, on some recent discoveries of Illyrian coins, Numismatic
Chronicle, new ser. vol. XX p. 269 — 302.

4) Paciaudi, monumenta Peloponnesia (1761) vol. II p 170. 6. Collezione
Nani tav. 412. Ohne nähere Angabe des Fundortes sind die Terracotten bei Pa-
ciaudi II, 169 f., 202, 261, 269.

5) Der auf Lissa gefundenen griechischen Thongefässe gedenkt schon Fortis
viaggio in Dalmazia (Venedig 1774) vol. II p. 167. Sie wurden vorwiegend in
Gradina, unfern der Banda piccola, mit Münzen und geschnittenen Steinen zu-
sammen ausgegraben, Gliubich studi archeologici sulla Dalmazia (Archiv f. Kunde
öst. Geschichtsquellen, Bd. XXII S. 270). Mehrere sind im Besitze der Familie
Doimi in Lissa geblieben, andere — zwei Oinochoen und zwei Amphoren — sah
ich bei Frau Ipsic in Makarska (erw. in den Mitth. d. Centr.-Comm. N. F. Bd. IV. S. XCII,
bull. dalm. I p. 188). Eine Sammlung von sechzehn Stücken, sämmtlich auf Lissa
gefunden, schenkte 1846 der Abate Gliubich dem k. Antikenkabinet. Die besseren
darunter zeigen die eleganten Formen der apulisehen Vasen (Formen 39 und 61
in Jahu's Vasenkatalog), sind wie diese schwarz, am Bauche geriefelt, und am
Halse und zuweilen an einem glatt gelassenen, ringsum laufenden Streifen in der
Mitte mit gelb, rothbraun oder weiss gemalten vegetabilischen Ornamenten, an
ersterer Stelle auch mit menschlichen Figuren oder Vögeln geziert, doch ist ihr
Fimiss matt und die Töpferarbeit wenig exaet. Einige Exemplare derselben Her-
kunft besitzen ferner die Sammlungen in Zara (Neigebaur, die Süd-Slaven S. 185)
und Agram, sowie die Bibliothek des Conte Fanfogna in Traü. Von vier Vasen
des Museo Nani, zwei Krügen, einem Skyphos und einem Aryballos mit rother
Palmette am Bauche (Collezione di tutte le antichifä etc. tav. 326) und zwei Ge-
fässdeckeln mit rothen Frauenköpfen aus dem Museo Obizzi auf Schloss Cataio,
jetzt in der modenesischen Sammlung in Wien, ist nur im allgemeinen die dalma-
tinische Provenienz bezeugt. Indess dürften im übrigen Lande griechische Gefässe
bisher selten zum Vorschein gekommen sein. Ich weiss nur von einem lampenför-
migen Askos, oben mit einem Satyrkopfe in Relief geschmückt, welcher mit noch
zwei Gefässen zu Carina bei Risano gefunden worden ist (Archaeologia vol. XLVIII,
Pb II, pag. 44 f.). Ausserdem soll auch ein im naturhistorischen Museum zu
Ragusa aufbewahrter Krug (Form CVI des Vasenkatalogs vom brit. Mus.) in nach-
geahmt korinthischem Stile mit einem Thierfries (Vögel und Raubthiere), 0'22

Archäologisch-epigraphische Mitth. IX. 3
 
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