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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schneider, Robert von: [Bericht über eine Reise in Dalmatien, 2]: ueber die bildlichen Denkmäler Dalmatiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0044
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Museum zu Spalato darf dem Charakter ihrer Inschriften zufolge
vielleicht noch in das zweite vorchristliche Jahrhundert gesetzt
werden5a). Dass sich das griechische Element im Lande wenigstens
sporadisch hier und dort auch später erhalten hat, beweist mit
anderen inschriftlichen Denkmälern der unten zu erwähnende Grab-
stein aus Risano.

Trotz seiner scheinbar so vollständigen Romanisirung lässt sich
ein gewisser Zusammenhang Dalmatiens mit dem östlichen Cultur-
gebiete nicht verkennen. Ihn verleugnet selbst der Palast des Kaisers
Diocletian weder in seinen constructiven noch decorativen Formen.
Ohne Zweifel ist derselbe die Schöpfung griechischer Werkmeister,
die neben der ofFiciellen Baukunst des römischen Kaiserreiches ihre
Traditionen zu erhalten und auszubilden wussten, um sie im ge-
gebenen Augenblicke an die Stelle jener zu setzen6). Was dieser

hoch, aus ßlatta auf Curzola stammen; doch kann ich nicht sagen, ob dieser An-
gabe unbedingt zu trauen ist. Auf die Einfuhr griechischer Töpferwaare in die
illyrischen Länder weisen Theopompos fr. 140 ed. Müller fragm. hist. gr. vol. I
(Strabo VII p. 488 A. B) und Pseudo - Aristoteles irepi 9au|uao"{ujv dKOuajudtTUüv
cap. 104. Wie in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten, so bezieht noch heut-
zutage Dalmatien sein Töpfergeschirr aus Apulien, Petter, Dalmatien Bd. I S. 136.
— Schon der römischen Zeit scheinen die beiden grossen Fischbehälter anzuge-
hören, welche Vice-Admiral Frh. v. Millosicz im Hafen von Lissa auf dem Meeres-
grunde entdeckt und der kaiserlichen Sammlung zum Geschenk gemacht hat; sie
messen 1*575 im Durchmesser bei 1*340 Höhe (Kenner, Beiträge zu einer Chronik
der arch. Funde IX S. 218 im Archiv f. Kunde öst. Geschichtsquellen Bd, XXXVIII).
Fortis spricht viaggio vol. II p. 123 u. 180 von einer grossen Menge römischer
Gefässe, welche man unter dem Meeresspiegel bei Cap S. Giorgio auf Lesina sieht.

5a) Dieselbe ist schon 1857 von Gliubich im Bull. delV Inst. 1857 p. 45 und
später in den Studi archeologici sulla Dalmazia (Archiv für Kunde österr. Geschichts-
quellen Bd. XXII) Taf. 4 edirt worden; später von Glavinic in den Mittheilungen
der Central-Cominission 1875 pag. I; neuerdings von Buli6 im Bullettino di archeo-
logia e storia dalmata, VIII pag. 29.

6) Hauser, Spalato und die römischen Monumente Dalmatiens S. 40 f. —
Schon Adam, ruins of the palace ofthe emperor Diocletian p. 31 nennt die Kapitale
raffled more in the grecian than the roman style, und meint, that Dioclesian brought
Ms artificers from Greece to Spalatro, with an intention to vary the execution of his
Orders of architecture in this palace, from, those he had executed at his baths at
Borne, which are extremely different both in their formaiion and execution. Ueber
die Construction der Kuppel, welche in gleicher Art an der Grabeskirche des heil.
Demetrios zu Saloniki wiederkehrt, siehe Choisy, Vart de bätir chez les Byzantins
p. 69; vgl. ferner ibid. p. 153: comme ornements, le palais de Salone n'offre gubre
que des profils en biseau recouverts d'une gravure au trdpan, ou bien des moulures
insc7*ites dans un ipannelage rectangulaire d^un cachet profondiment byzantin.
 
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