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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schneider, Robert von: [Bericht über eine Reise in Dalmatien, 2]: ueber die bildlichen Denkmäler Dalmatiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0058
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zusammengefügt, und gehört der Kopf weder zu dem einen noch zu
dem andern Fragmente. Ueber den ersten Punkt vermochte ich mir
kein Urtheil zu bilden, da die Statue während meines Besuches
des Museums in einer Bretterverschalung steckte. Den damals
allein sichtbaren Kopf gebe ich in einer Skizze. Dass derselbe
seiner Wendung nach dem Körper nicht entspricht, ist deshalb kaum
von Belang, weil er ja überhaupt weiblich ist und den Typus der
Aphrodite unverkennbar an sich trägt.

Auch der gleichfalls im Säulenhofe aufgestellte Torso einer
Panzerstatue aus Marmor (l'18hoch) stammt nach gütiger Mit-
theilung Herrn Dr. Ivan v. Bojnieic' aus Salona (nach einer Photo-
graphie auf Taf. II abgebildet). Der sorgfältigen Beschreibung
Löwy's Mitth. III S. 166 möge hier nur weniges ergänzend und
berichtigend angefügt werden. Die Pteryges, welche wohl metallen
und in drei- oder viergliedrigen Charnieren beweglich zu denken
sind, zeigen auf der Rückenseite ähnlichen Reliefschmuck wie auf
der Vorderseite, und zwar die erste Pteryx rechts vom Rückgrate
eine Rosette mit doppeltem Blätterkranze, die zweite eine vier-
blättrige Rosette, die dritte eine bärtige Maske alterthümlichen Ge-
präges mit hinabgezogenen Enden des Lippenbartes, die vierte
einen Widderkopf nach r. Dann reihen sich die auf der Tafel
sichtbaren und a. a. 0. beschriebenen an. Auf der Pteryx an der
linken Hüfte gewahrt man abermals eine Rosette. Die zwei fol-
genden Pteryges wurden von dem gesenkten linken Arme be-
deckt. Hinten folgen noch zwei, die eine mit einem Elephanten-
kopfe im Profil, die andre mit einem Widderkopfe, beide nach r.
gewendet. Die untere Reihe der Pteryges zeigt durchaus dasselbe
stilisirte Blitzbündel, von einer Pteryx abgesehen, die mit einer
Rosette geschmückt ist. — Die Victorien auf der Brust sind schwung-
voll gezeichnete und anmuthige Figuren. Sie haben die Schilde
eben auf das Tropaion gehängt; der links ist eckig, der rechts
oval, und dementsprechend sitzt am Fusse des Kreuzesstammes der
Gefangene zur Linken ebenfalls auf eckigem, der zur Rechten auf
ovalem Schilde (die Ränder des letzteren sind Verstössen; in der
Mitte ein Omphalos). An dem Helme unter denselben bemerkt
man deutlich Backenklappen und Nackenschirm. Die Gefangenen
sind mit einer auf der Brust geknüpften, hinten herabfallenden
Chlamys bekleidet. — Mit dem verschlungenen Bande auf der rechten
Brust war das Achselband befestigt, das auf der rechten Schulter
zu fehlen scheint, denn wäre es nur vom Paludamentum bedeckt,
 
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