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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schneider, Robert von: [Bericht über eine Reise in Dalmatien, 2]: ueber die bildlichen Denkmäler Dalmatiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0093
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Tracht der alten Dalmater, bei welchen die Lust am Schmucke
sich wohl in demselben Maasse wie heutzutage bei den Morlaken
und Canalesen bethätigt hat, und der massenhafte Bedarf dieser
Steinchen legt es nahe, den Sitz ihrer Production im Lande selbst
zu vermuthen. Es sind meist Intaglios in Carneol, Jaspis, Amethyst
oder Onyx von mehr oder minder flüchtiger, selten von wirklich
vorzüglicher Ausführung. Irre ich mich nicht, so treffen sie in der
Arbeit wie in dem Kreise ihrer Vorstellungen mit den in Aquileja
gefundenen zusammen, weshalb vielleicht auch dort die Stätte ihrer
fabriksmässigen Erzeugung zu suchen wäre. Sie sind seit jeher in
alle Länder verstreut und verkauft worden, und so kann es nicht
befremden, dass die einheimischen Gemmensammlungen nicht im
Einklänge zur Ergiebigkeit des Bodens stehen. Es ist bezeichnend,
dass das Museum in Spalato in dem langen Zeitraum von 1818
bis 1873 nicht mehr als 47 geschnittene Steine zusammengebracht
hatte, in den nächsten fünf Jahren deren Zahl aber verzehnfachen
konnte. Kleinere Sammlungen sah ich beim Cav. Antonio Comaretto
in Benkovac, bei Girolamo Marincovich in Sebenico und bei Antonio
Rossi in Makarska, dessen früheren Besitz an Gemmen das Museum
in Spalato erworben hat. Die Katalogisirung der ihrer lokalen
Herkunft nach gesicherten Intaglien wäre keine undankbare Auf-
gabe, und würde diese kleinen Denkmäler der wissenschaftlichen
Forschung, welche denselben bisher aus dem Wege zu gehen
scheint, wieder zurückgewinnen können. Kritischer Sichtung bedürfte
das Materiale allerdings um so mehr, als das unzweifelhaft Echte
und Gute vielfach untermischt mit modern italienischer Waare ist,
die noch heutzutage namentlich bei den Canalesen starken Absatz
findet. Ein begonnenes Verzeichniss der geschnittenen Steine des
Museums in Spalato im Bullettino di arch. e stor. Salm. vol. II p. 131,
147, 163, vol. III p. 5, wurde leider vorzeitig unterbrochen.

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Nur beispielshalber seien hier einige Stücke genannt. Der
schönste aller im Lande bisher gefundenen Steine ist der oben ab-
gebildete Cammeo aus Onyx mit einer oberen weissen, einer mitt-

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