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leren rosenfarbigen und einer unteren dunklen Schichte (20 Mill.
hoch und 16 br.). Er zeigt zwei gepaarte, nach links blickende,
mit einer Tänie geschmückte Porträtköpfe eines Mannes und einer
Frau. In dem ersten wollte man den illyrischen König Ballaios
erkennen, wohl ohne einen Schein des Rechtes (man vgl. dessen
Bildniss in Imhoof-Blumer, Porträtköpfe auf antiken Münzen helle-
nischer und hellenisirter Völker Taf. II 19). Der Camee ist
nicht gerade von sehr feiner Arbeit, schien aber auch mir griechi-
schen Ursprungs. Er befand sich früher im Besitze des Antiquars
V. Solitro, von dessen Erben Conze ihn erwarb und dem Spalatiner
Museum schenkte. Vgl. Bullettino dalm. vol. II p. 132 n. 5.

Die zweite Abbildung gibt einen vertieft geschnittenen Carneol
desselben Museums mit dem widdergehörnten Kopfe Alexander des
Grossen. Er wurde in Salona gefunden (1873 erworben).

Häufig, wie es bei einem seefahrenden Volke nicht befremden
kann, sind die Darstellungen der Dioskuren. Ich notirte folgende:

Carneol in der Sammlung Comaretto. Castor und Pollux
stehen neben einander mit zurückgewandtem Haupte nach r., halten
in der Linken den Speer, in der Rechten, die sie in die Hüfte
setzen, das Schwert. Sie sind nackt, nur über den rechten Vor-
derarm hängt eine Chlamys. Ueber jedem ein Stern.

Carneol ebendas. Die Dioskuren stehen mit zurückgewandtem
Kopfe von einander abgekehrt, halten in der erhobenen einen Hand
den Speer, während um den andern in die Hüfte gestemmten Arm
die Chlamys gewickelt ist. Ueber jedem ein Stern.

Carneol im Museum zu Spalato. Desgleichen.

Carneol in der Sammlung Comaretto. Die Dioskuren zu Pferde
einander gegenüber. Sie sind mit dem Speere bewehrt und mit
flatternder Chlamys bekleidet. Ueber jedem ein Stern, dazwischen
die Mondsichel.

Carneol im Museum zu Spalato. Die Dioskuren, mit dem
Speere bewaffnet, stehen neben ihren Pferden von einander abge-
kehrt, die Köpfe zurückwendend. Ueber jedem ein Stern, dazwi-
schen die Mondsichel.

[Carneol aus Salona in der kais. Antikensammlung (n. 1405).
Einer der Dioskuren, durch den Stern über seinem Haupte gekenn-
zeichnet, mit dem Speere in der erhobenen Linken steht bei seinem
Pferde nach links.]

Wien ROBERT SCHNEIDER
 
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