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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schuchhardt, Carl: Die römischen Grenzwälle in der Dobrugea
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0109
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seite misst nur 105 M. Neben beiden Lagern, bei 11 im Osten,
bei 12 im Westen, schneidet ein Fahrweg nach Omurgea durch
den Wall. Nr. 13, das nach 12 Minuten folgt und 162 M. Länge
hat, liegt schon an einer nach Murfatlar führenden Landstrasse.

Mit Nr. 14 steht es ähnlich wie mit Nr. 9: die Spuren der
Wälle sind sehr schwach, aber die passende Entfernung von 13
(10 Min.) macht dieselben zu genügenden Zeugen.

Acht Minuten von da schneidet eine grosse Fahrstrasse nach
Alakap, auf der man den Ort direct im W. liegen sieht, und nach
weiteren 10 Minuten folgt eine zweite Chaussee dorthin, die das
Dorf im SO. zeigt. Auf dieser ganzen Strecke ist kein Lager zu
entdecken, aber wohl nur deshalb nicht, weil die Lage von Alakap
die schwachen Wälle eines Castrums verwischt haben muss. Neben
der ersten Chaussee liegt ein grosses Gehöft mit Viehställen und
Getreideschobern dicht am Wall: gerade hier dürfte sich ein Lager
befunden haben, denn die Querwege durch den Wall, die gewöhn-
lich alt sind, lassen immer ein solches vermuthen. Ebenso wird
daher bei der zweiten Chaussee nach Alakap eines gewesen sein.

Von da ab finden wir wieder einige Befestigungen in regel-
mässigem Abstand von einander. Neun Minuten hinter dem Haupt-
wege Nasargea-Alakap liegt Nr. 15 mit 155 M., nach 12 Minuten
folgt Nr. 16 mit 150 M., und nach sieben Minuten Nr. 17 mit
160 M. Langseite.

Dann aber erscheint eine Zeit lang nichts derartiges mehr.
Das Terrain wird sehr niedrig, ja sumpfig, die Eisenbahn braucht
einen tüchtigen Damm, um durchzukommen, und der Ackerbau hat
so stark aufgeräumt, dass der Wall an drei Stellen auf 75, 45
und 264 M. unterbrochen ist.

Gleich hinter der Eisenbahn überschreitet der Erdwall den
Steinwall, hält sich dann aber dicht an dessen Südseite und steigt
mit ihm zusammen einen hohen Hügel hinauf. Diese Thatsachen
sind indess mehr aus dem nachherigen Laufe der beiden zu er-
schliessen, als an dieser Stelle selbst zu erkennen. Die Wälle sind
schon vor ihrem Zusammentreffen beide völlig verwischt, nur eine
unbestimmte Bodenwelle sieht man den Hügel hinaufsteigen, und
droben lassen sich zwar deutlich zwei Linien unterscheiden, die in
leiser Curve der Bergform folgen, aber welches davon der Stein-
wall und welches der Erdwall sei, bleibt ein Räthsel. Da sie eben
nicht gerade über den Hügel, sondern seitlich an seiner Kuppe ent-
lang ziehen, hat das abfliessende Regenwasser sie fast ganz weg-

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