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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schuchhardt, Carl: Die römischen Grenzwälle in der Dobrugea
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0112
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Steinwall auszeichnet, noch zu erkennen sein, der letztere müsste
ein höheres oder wenigstens breiteres Profil aufweisen als bisher.
Von alledem ist jedoch nichts zu bemerken, der Steinwall zieht
weiter, ohne an seiner Gestalt das Geringste zu ändern, and es
ist somit klar, dass der grosse Erdwall an dieser Stelle wirklich
aufhört.

Das Thal bekommt nun einen immer schärferen Schnitt; auf
beiden Seiten steigen die Ufer 15—20 M. schroff empor, und der
Erdwall — verausgesetzt, dass er älter ist als der Steinwall —
wurde wohl deshalb, sei es vorläufig, sei es endgültig, nur bis hieher
geführt, weil man auf der folgenden Strecke in dem scharfen Ufer-
rande eine Grenzlinie von genügender Deutlichkeit zu erblicken
glaubte. Erst wo die Grenze das Thal verlässt, bei der fast recht-
winkligen Biegung des letzten Sees nach NNW. ist ein neues Wall-
stück angelegt, das mitten durch's Land auf geradem Wege zur
Donau läuft. Dieses und mit ihm das Ende des kleinen Erdwalls
bleibt uns jetzt noch zu verfolgen.

Das neue Stück erscheint, wie eben beschrieben, dicht neben
dem Steinwallager 18; dass die österreichische Karte es schon
am Ostende des Sees, südlich von der „Neuen Colonieu beginnen
lässt, ist ein grober Fehler; ich bin an dem Wall entlang geritten
und habe vom See bis zu seinem Zusammentreffen mit dem kleinen
Erdwall (bei Lager 26) genau 35 Minuten gebraucht, während es
nach der österreichischen Karte eine Strecke von 1V2 Stunden
sein müsste. Aber die neue Anlage ist nicht eine einfache Wie-
dererweckung des hinter Megidie entschlafenen grossen Erdwalls,
sondern hat in mehrfacher Beziehung eine neue Gestalt ange-

Fig. 10.

nommen, wie das Profil Nr. 10, das ich gleich bei seinem Anfang
am See aufgenommen habe, deutlich machen kann. Der Hauptarm
in der Mitte ist grösser geworden, und die Seitenerhebungen hinter
den Gräben, welche früher sehr häufig gar nicht, wenn aber wirk-
lich, dann doch immer äusserst bescheiden auftraten (vgl. Profil 7),
sind jetzt so herangewachsen, dass sie allein es mit gar vielen
 
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