Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
und Anordnung. In ihr werden wir die höhere Einheit in dem-
selben Sinne suchen dürfen, wie wir sie in der Zwölfzahl für die
Kypseliden-Kypsele gefunden haben. An und für sich ist dieser
Gedanke keineswegs neu, vor dem Erscheinen der ßrunn'schen
Arbeit war diese Annahme ebenso allgemein gang und gäbe, als
sie nach derselben als beseitigt betrachtet wurde, und die Ursache
dieser Wandlung ist nicht ohne einiges Interesse. Diese Zahl hat
einen symbolischen Beigeschmack, der sie für jene Periode, da die
archäologische Forschung noch mühsam nach einer festen Methode
rang, zu einer gar oft bösen Sieben gemacht hat. So hat man
denn diesen leichten Fund nur dazu benützt,, um die Siebenzahl
auch an den Bildwerken der Basis des Apollobildes zu postuliren,
wo dafür gar kein Anlass vorhanden war, und eine Zahlensymbolik
zu ahnen, die der erste Hauch gesunder Forschung hinwegfegen
musste. Die Reaction gegen solches Treiben liess nicht lange auf
sich warten, nur schoss man dann mit ebenso grosser Hartnäckig-
keit ziemlich gleich weit übers Ziel hinaus, als man dasselbe vorher
fehlte. Die Siebenzahl musste auch dort hinaus, wo sie gar nicht
auf Conjectur beruhte und ein kunstreicher Aufbau voll der schla-
gendsten Parallelen und schönsten Responsionen, ganz im Stile der
Dissen'schen Pindar-Zergliederungen und ähnlicher philologischer
Architecturen, erhub sich dort, wo kurz vorher noch mystisches
Dunkel gelagert war.

Die Baukosten hat natürlich Pausanias zu tragen. Wenn die
erste Scene nun auch den Atlas enthalten soll, dann muss auch
in die entsprechende Leukippos hinein, den weiteren Zuwachs dreier
Nymphen haben wir bereits kennen gelernt. Die Scenen 17 und 18
passen zu ihren Parallelen, wenn man sie umstellt, d. h. dann passt
18 (mit einiger Nachhilfe) zu 13, 17 aber wieder nicht zu seiner
Nummer. In der zweiten Scene nimmt Herakles, der die Heerde
der Geryoneus vor sich hintreibt, so wenig Rücksicht auf Amphi-
araos und Lykurgos gestörten Zweikampf, dass er dazu verhalten
werden muss, noch einmal mit dem dreileibigen Scheusal zu kämpfen,
wobei dann die Rinder des Geryoneus nebensächlich behandelt
erscheinen. Nachträglich hat dann Overbeck zur Hebung der
Responsion der Innenbilder zwei weitere kleine Umstellungen hin-
zugefügt und 4 vor 3 und 10 vor 9 geschoben.

Als Schlussresultat dieser Bemühungen erscheint ein System
übereinander geordneter Klammern, das die einzelnen Theile des
wohlgeordneten Ganzen fest zusammenhält und den schönsten
 
Annotationen