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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Hirschfeld, Gustav: Das Gebiet von Aperlai: ein Beitrag zur historischen Topographie Lykiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0204
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Dass Somena und Simena identisch sind, kann auch nicht
wohl bezweifelt werden: ich will mich freilich nicht verleiten lassen,
ein übermässiges Gewicht darauf zu legen, dass die Aufzählung
der lykischen Städte bei Stephanos, der ein Somena neben Simena
nicht nennt, anscheinend vollständig ist (s. Anm. 7), denn er ver-
einigt keineswegs zugleich alle auch sonsther bekannten lykischen
Stadtnamen — was allerdings auf mehrfache Art zu begründen und
abzuschwächen wäre8); aber entscheidend ist es, dass, wie der
Stadiasmus sein Somena in die Nähe von Aperlai verweist, so auch
für Simena inschriftlich ein Zusammenhang — ein räumlicher, wie
politischer — mit Aperlai erwiesen ist. Es muss also die Geo-
graphie des Plinius auch hier wieder eines Irrthums oder eines
Missverständnisses geziehen werden.

Die Inschriften, in welchen Simena vorkommt, sind sämmtlich
in Kekova gefunden worden; es ist eine Grabschrift (Waddington-
Lebas n. 1296): Bepvekn 7AXid[u]ou 'Au-epXpTjic; &ttö Xiur|vuuv.'.. und
eine Ehreninschrift (a. 0. n. 1290):

exeiuncrav ' ATrepXeiTuuv 6 bfjuoc; Kai oi auv-rroXueuduevoi auiuj Iiunveuuv
Kai 'ATroXXujveiTÜuv Kai Icrivbeaiv bfjuoif IrrTrdXoxov 'An-eXXeouc; [M]u[pea]
Kai 'ATTepXeiinv anö Xiur)vujv XPutfw cnecpavw Kai ekövi x^Kfl-«--
lepaTeucravia [Tißepiou] KXaubiou Kaiaapoc; Zeßaaiou u. s. f.

und nur 30—40 Jahre später, nämlich in das Jahr 80 n. Chr. fällt
eine dritte Inschrift von Kekova (Leb. n. 1292), nach welcher
'AiTepXeiTUJV Kai tojv cruvTroXeiTeuouevuJV r\ ßouXf) Kai ö brijuoc; Bad
und Prostoon dem Vespasian (im achten Consulat) widmen; endlich
hat Fr. Studniczka in Kekova „eine Sarkophaginschrift mit dem
Stadtnamen Ziunveuuv" abgeschrieben, auf welchen in der That auch
Stephanos schon vorbereitet hatte.

Die eigenthümliche Gemeinschaft, in welcher wir Aperlai mit
drei anderen Ortschaften im ersten Jahrh. n. Chr. finden, steht in

36 oder 37), Hierokles 32, von denen aber nur 23 solchen des Ptolemaios sicher
entsprechen; die Notitien haben 37 bis 38 Namen; vier oder fünf von diesen
können aber mit Namen bei Hierokles nicht identificirt werden, so wenig wie
zwei allerdings ganz singulare bei Hierokles ('PeYKuXidc; und KouiöTdpaoc;) in den
Notitien vorkommen.

8; Ich meine, wir können nicht wissen, welche Städte trotz der verschie-
denen Namen, die sie etwa bei Stephanos und den Anderen führen, doch iden-
tisch sind; die neue Zeit kündigte sich so vielfach in Umnennungen, resp. Um-
siedelungen an. Ein Somena kommt allerdings weder bei Stephanos noch bei
den Uebrigen vor.
 
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