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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Hirschfeld, Gustav: Das Gebiet von Aperlai: ein Beitrag zur historischen Topographie Lykiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0208
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Man darf die Inschriften ausnahmslos vielmehr zu Gunsten der
Lage von Simena bei Kekova geltend machen: abgesehen von dem
negativen Zeugniss der Inschrift 1291 Leb. (s. Anm. 10) wird hier
ein 5ATrep\eiTT)<; ärcö Iiunvujv geehrt (1290), eine 'ATrepXfiTji^ öttö
Iiunvujv bestattet (1296), hier der Ausdruck Iiunvewv gebraucht.
Simena wird nur in Kekova genannt, an keinem anderen
Punkte der Küste.

Dass bei dem so engen Zusammenhang der Gebiete von Myra,
Aperlai, Kyaneai in Kekova auch zwei Grabschriften von Kyaniten,
oder besser — und noch erklärlicher — von Kyanitinnen gefunden
sind, bedarf keiner Erörterung; aber das grösste Befremden musste
erregen und unsern, wie ich hoffe, bisher bündigen Schluss scheint
zu erschüttern, dass Kekova als Fundort einer Grabschrift ange-
geben wird, welche anscheinend Kyaniten als Empfänger einer even-
tuellen Busse nennt n); ich gestehe, dass diese Inschrift mich lange
beirrt hat, bis ich darauf aufmerksam wurde, dass im C I. Gr.,
welches die Inschrift aus Irrthum zweimal, eigentlich dreimal bringt,
nach Texier als Fundort Aperlai (4300p S. 1131), nach Bailie apud
portum Kakova vicinum Aperlis, Myris, Cyaneis angegeben ist (p. 1140),
wogegen der zuverlässigste Berichterstatter, Schönborn, schrieb: in
loco Siguda (4303$ S. 158). Damit aber bezeichnete Schönborn,
wir wir bestimmt wissen (Ritter XIX S. 1090), die innerste Küste
westwärts von Kekova, die sonst auch Tristomo genannt wird14).
Dass aber dies zu Kyaneai gehörte, werden wir alsbald sehen. So
erscheint mir Simena an der Stelle von Kekova vollkommen ge-
sichert.

Es war ein Vorurtheil, die anscheinend ansehnlichsten Ruinen
dieses Küstenstriches, zu Kekova, auch gleich mit dem Namen
Aperlai zu belegen; oppida heissen bei Plinius beide, Simena wie
Aperlai; bedeutend war keine der beiden. Auch den Eindruck der
Ruinen zu Kekova hat Benndorf auf das richtige Maass zurück-
geführt: „die Stadt kann nur einen kleinen Umfang gehabt haben"
(S. 28). Die Ruinen über der Assarbai aber sind seit Beaufort
nicht wieder besucht worden.

lt) Es ist Lebas 1307 (denn in 1302 = C. I. 4303h* ist Alles bis auf das
u ergänzt); Z. 4 am Schluss steht öqpeiX^TO) Kimv.. ., nach dem Abschreiber, Ross
v. Bladensburg, wäre auch Kuov.. möglich; ich halte das erstere für richtig
(s. auch oben); auch in des Ptolemaios' (V, 3) Köova steckt Kudvecu.

1J) Ob auch Studniczka das grosse Ruinenfeld von Tristomo, das er richtig
Siguda gleich setzt, noch so hat bezeichnen hören, entnehme ich seinen Angaben
nicht (bei Benndorf, Vorl. Ber. S. 87).
 
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