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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Hirschfeld, Gustav: Das Gebiet von Aperlai: ein Beitrag zur historischen Topographie Lykiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0209
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Der Name von Aperlai kommt in dem Kekova westlich ganz
nahe gelegenen Küstendorfe Evassari13) mehrfach in Grabschriften
vor (Leb. 1297—99. 1308) und zweimal so, dass an der Zugehörig-
keit des Gebietes zu Aperlai kein Zweifel sein kann (Busse an
'ATrepXeiTüjv tuj ör|juuj 1299 vgl. 1308). Eine Ehreninschrift an die
Kaiser Diocletian und Maximian und die Cäsaren Constantius und
Galerius — also zwischen 292 und 305 — geht aus von 'ATr[e]p-
[\]eiTU>v [f]\ ttö[\ic;J. Tief ins zweite Jahrhundert unserer Zeitrech-
nung führen auch die zusammengehörigen Grabschriften von Evas-
sari (Lebas 1297—1299), falls man der oben (S. 195) ausgespro-
chenen Ansicht beipflichtet, dass der Zusammenschluss der Ort-
schaften mit Aperlai im ersten Jahrh. n. Chr. erfolgt sei: denn in
einer dieser Inschriften (1297) bezeichnet eine 'Ep-rribacrf] f| Kai Xap-
Trr)bovic; Aucrdvöpou ^ATrepXernc; schon ihren Urgrossvater als 'A-rrep-
XeiTnv dirö 'ATroMuuviac;.

Wenig jenseits dieser Stelle, welche wohl noch zu dem engeren
Gebiet von Kekova gehört hat, woher vielleicht die rothe, in einen
Festungsthurm eingemauerte Granitsäule mit der Inschrift an die
Kaiser verschleppt ist — also wenig jenseits von Evassari betrat
man in dem innersten Hintergrunde des Hafens ein Stück Land,
das schon genannte Tristomo oder Siguda, das zu dem nördlich
gelegenen Kyaneai gehörte: denn dies beweist die ebenfalls schon
angeführte Grabschrift, welche die Busse der KuaveiTwv Ycpoucria
zuweist (Leb. 1303); ein anderer Kyanit bezeichnet sein dortiges
uvnueiov als irpOYOviKÖv (Leb. 1306); weniger will besagen, dass
auch die dritte von dort bekannt gewordene Grabschrift von einer
Kyanitin ausgeht. Leider ist ein directer Marsch von hier nach
dem nördlichen Kyaneai nie gemacht worden; Studniczka (S. 86)
nennt das Vorland steil bewegt". Erst dann würden wir beur-
theilen können, ob es auf grösserer Bodenschwierigkeit beruht, dass
Kyaneai das Meer nicht lieber im SO., in der Jalibai gesucht hat,
oder ob nicht vielmehr, wie ich glaube, die Scheu vor Myra, der
mächtigen Besitzerin des ganzen Andrakibusens, nach W. an den

,3) Studniczka, der den Ort im Binnenlande suchte (Vorl. Ber. S. 87), hat
die Bemerkung Waddingtons zu Lebas 1290 übersehen, der als Augenzeuge an-
gibt: le village Evassari est situe aussi au bord de la mer un peu ä Vouest de
Kekowa, dont il riest separe que par un petit promontoire, et ä Vest de Tristomo;
da er letzteres (in der Bemerkung zu 1285) bezeichnet als ä peu pres ä une heure
de marche h Vouest de Kekowa, so wird Evassari gewiss nicht eine halbe Stunde
fern von Kekova liegen.
 
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