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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Hirschfeld, Gustav: Das Gebiet von Aperlai: ein Beitrag zur historischen Topographie Lykiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0210
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Hafen Tristomo trieb. Hier war freilich das Gebiet von Aperlai quer
vorgelagert, was recht unbequem werden konnte, indessen bei der
geringeren Bedeutung von Aperlai wohl weniger ins Gewicht fiel,
als die etwaige Feindschaft Myras. Wir würden darin zugleich
einen neuen, wenn auch indirecten Beweis für die Zugehörigkeit
des Andrakibusens zu Myra erhalten.

Es wäre sogar möglich, dass Kyaneai die ganze Westseite
der inneren Bucht besetzt hielt, vielleicht sammt dem Vorgebirge,
das Simena gegenüber liegt. Immer dringlicher wird die Frage und
der Raum begrenzter, wo wir das Aperlai des Stadiasmus zu suchen
haben; 60 Stadien gibt derselbe als Entfernung von Simena; etwa
70 Stadien Umfahrt führen von Kekova in die nach W. geöffnete
Assarbai hinein, wo schon Beaufort Trümmer bemerktu), Cockerell
nach einer Angabe Leake's die Inschrift 'ATrepXeiruJv gefunden hatte
(Asia Minor S. 188). Diese Reste sind nicht wieder besucht worden;
die neue Kiepert'sche Karte merkt sie gar nicht an. Dennoch muss •
hier Aperlai des Stadiasmus gelegen haben, in welchem die aus-
gefallene Entfernung von Aperlai zum Akroterion nun auf 50 Stadien
bestimmt werden kann. Damit steigt die Gesammtsumme der
Stadien von Andriake bis Antiphellos auf 220, ein durchaus be-
friedigendes Resultat.

Apollonia, der dritte Ort der Aperliten, wird wohl mit Recht
in der vorgelagerten langgestreckten Insel Kekova erkannt, nach
Stephanos, der Apollonia eine Insel Lykiens nennt. Isinda, das
mit dem Xivöia des Stephanos ebenso sicher identisch ist, wie wir
neben dem Namen der pisidischen Stadt Isinda, Isionda bei Strabo
(p. 570 u. 630) gewiss nicht irrthümlich Xh/ba finden, wird auch
in dem schmalen Küstenstriche zu suchen sein, auf welchen, so
weit wir sehen können, das Gebiet von Aperlai beschränkt war.
Ob diese beiden Orte, wie Simena, ehemals eine selbstständige
Existenz gehabt haben, wissen wir nicht, aber wir vermuthen es
wegen der Angaben des Stephanos.

In einer Zeit, in welcher die angrenzenden und zwar unbe-
quem angrenzenden Stadtgebiete noch als solche von Bedeutung
waren, schliessen sich die vier Ortschaften zusammen ; nicht der

14) Die kurze Beschreibung bei Beaufort Karamania S. 22 lautet: this deep
inlet is divided by a low isthmus from another arm of the see (hat fronts Kastelorizo
bay (dieser Arm ist die Assarbai). On a rocky hill, which rises from the isthmus
stand the ruins of a town, containing a profusion of hcdf-destroyed dwelling-houses,
towers, wcdls and sarcophagi. Though beautifidly sitvated, it is entirely deserted.
 
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