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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schuchhardt, Carl: Wälle und Chauseen im südlichen und östlichen Dacien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0213
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will ich Nicoresci als Ausgangspunkt beibehalten und von hier erst
nach der einen und dann nach der andern Seite hin fortschreiten.
Der Begehung zu Grunde gelegt ist die österreichische General-
karte (Masstab 1:300.000), Blatt P9 (Galatz), Ausg. 1880.

Nicoresci liegt in der unteren Moldau, 16 Kil. nordw. von
Tekutsch, auf dem hügeligen Plateau, welches das BerJad- vom
Sereththale trennt. Von hier aus Hess ich mich zum Walle führen
und fand denselben 6 Kilom. östlich von dem Städtchen an einem
Waldesrande entlang ziehend. Das Profil dieser Stelle ist in Fig. 1

Fig. 1

dargestellt. Es zeigt eine zwar flache, aber ausserordentlich breite
Erdschanze, deren Gesammtausdehnung durch Wall und Graben
34 M. misst. Der Graben liegt auffallender Weise nach Süden
vor. Schon dieser Umstand erinnerte sofort an den kleinen Erd-
wall in der Dobrugea (S. 91 ff.) und die Aehnlichkeit beider in Form
und Verlauf trat in der weiteren Begehung nur noch stärker hervor.

Mit einem Begleiter, der als Jäger die ganze Gegend durch-
streift hatte, folgte ich der Walllinie zu Fuss bis an den Sereth.
Die Stelle, von der wir ausgingen und an der auch Profil 1 auf-
genommen ist, liegt etwa x/i St. nördlich von jenem markanten
Punkte, an dem der Wall plötzlich in rechtem Winkel von seiner
n.-s. Richtung abbiegt, um gerade auf Ziganesci los in das Berlad-
thal hinunterzulaufen. Jene viertelstündige Strecke ist durchaus
mit Wald bedeckt, bei Profil 1 aber tritt der Wall ins Freie, indem
nur auf der Ostseite die Bäume noch an ihn heranreichen, während
im Westen Ackerfelder sich öffnen. An dieser Stelle nun mar-
schirten wir Punkt 9 Uhr ab. Der Wall zieht hier direkt nach
Norden. 15 Min. weiter nimmt er die Richtung NNW z. W (330°)
und zeigt eine stärkere Erhebung, in die oben ein neuer Graben
eingeschnitten ist (Fig. 2). Um 9 Uhr 35 Min. kam uns ein Wald

Fisr. 2

in die Quere, den wir in 10 Min. durchschritten. Dahinter zeigten
sich dann auf eine weite Strecke nur Felder und Weingärten. Der
 
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