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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schuchhardt, Carl: Wälle und Chauseen im südlichen und östlichen Dacien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0224
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bekommen wir erst wieder aus dem Dorfe Negraschi21) (österr. K.
Adunatzi Negrasi) im Distrikt Argesch. Der Wall soll hier % Kilom.
nordöstL vom Dorfe in einem Thale gegen 200 M. lang sichtbar
sein. Es wird hinzugefügt, dass er von Osten nach Westen laufe
und die aufgeworfene Höhe gegen Süden liege.

Kaum 15 Kilom. weiter gegen NO hin > werden wir dagegen
aus drei nahe bei einander liegenden Dörfern, Morteni, Greci und
Punta de Greci<i2), wieder aufs Sicherste orientiert. Aus Morteni
wird geschrieben, dass der Wall von SW herziehe, aus Punta de
Greci und Greci, dass er gegen Süden aufgeworfen sei, und aus
allen dreien, dass er Brazda lui Novae heisse. Nicht weit von diesen
Ortschaften, 8 Kilom. nördlich von Morteni, befindet sich auch
„der Markt Petroja", den Sulzer sich als am Wall liegend hat
nennen lassen.

Mit dieser Feststellung des Walles bei Morteni, Punta de Greci
und Greci endet aber auch Alles, was ich über den Lauf der Linie
mit Sicherheit habe ermitteln können. Wir befinden uns hier
60 Kilom. westnordwestlich von Bukarest. Sulzer berichtet von
einem Weiterlauf über Tirgowischte, Ploiesci, Buzeu bis an den
Sereth (Maxineni) m9 das ist dasselbe, was man noch heute in jenen
Gegenden von den Bauern — denn nur diese wissen überhaupt
vom Wall — erzählen hören kann. Dass es Conjectur ist, geht
schon daraus hervor, dass immer nur die grössten Orte genannt
werden, die in der bisher verfolgten Richtung nach Osten liegen.
Allerdings ist es ja die natürlichste Conjectur,, die man machen
kann, und ich habe nicht verfehlt, an verschiedenen Punkten jener
vermuthlichen Fortsetzung nach thatsächlichen Anhaltspunkten zu
suchen.

Die Enquete berichtet über ein 134 M. langes Wallstück bei
dem Orte Lipia23), 34 Kilom. nördlich von Bukarest, wo auch auf
der österr. Karte die Beischrift „La Santz" (bei der Schanze) sich
findet. Dessen Zugehörigkeit zu unserem Walle ist indessen zweifel-
haft, denn es führt nicht wie jener immer den Namen Novaks-
furche, sondern heisst einfach „die Schanze"; auch soll die aus

21) B. E. Distr. Argesch Fol. 281.

B. E. Distr. Dambovitza Fol. 148. 150. 147.

") B. E. Distr. Ilfov, Com. Lipia - Bojdani (österr. K. Bosduni) Fol. 54:
„Schanze, nördlich vom Dorfe, von Westen nach Osten laufend in einer Länge von
60 Stj. (= 134 M.). Der Boden zeigt sich nach beiden Seiten hin aufgeworfen.
Breite 6 Stj. (13*38 M.), Tiefe */„ Stj. (1-12 M.)«.
 
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