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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0082
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überdies dem Geburtsorte Beiisars41). Tepudveia erscheint noch
unter den Kirchen des Bisthums von Velbuzd 1019, ja sogar noch
später als eine schöne Stadt Germanija zwischen Weingärten und
fruchtbaren Aeckern in der Geographie des Arabers Edrisi (um
1150). Ich dachte früher42) an das Dorf Dzermen, ungefähr 5 Kilo-
meter südlich von Dupnica. Aber Dzermen ist ein kleiner arm-
seliger Ort, welcher gar keine Alterthümer aufzuweisen hat. Auch
das nahe Dupnica selbst (7500 Einw.) ist ein neuer Marktflecken,
erst seit dem 15. Jahrhundert emporgekommen an dem Kreuzungs-
punkte der Strassen von Constantinopel nach Skopje und von Sofia
nach Seres oder Salonich. Der älteste Punkt des ganzen Beckens
von Dupnica ist dagegen das Dorf Banja, wegen des benachbarten
Sapärevo (oder Capärevo) oft Saparevska Banja genannt43). Es
liegt iy2 Stunden östlich von Dupnica, hart am Fusse des steilen
Rylagebirges, an der Stelle, wo der Dzermenfluss aus einer tief
eingeschnittenen Felsschlucht in's Freie tritt. Herumliegende glatte
Säulen und behauene Quadern, Fundamente von alten Gebäuden
und andere Reste der Vorzeit erhalten ein noch höheres Interesse
durch Haufen von alten Eisenschlacken eines verfallenen Berg-
werkes längs des Flusses und besonders durch zwei mit Kup-
peln gedeckte steinerne Badehäuser, davon eines bereits in Trüm-
mern, mit einer schwefelhaltigen Thermalquelle, deren Temperatur
(auf dem Hofe des noch benützten Bades) -f- 69° C. beträgt. In
der Mitte des Dorfes gruppiren sich zahlreiche Trümmer alter Stein-
metzarbeit um eine verfallene kleine Kirche (Sveti Nikola), einen
aus abwechselnden Bruchstein- und Ziegellagen recht gut aufge-
führten Kuppelbau, dessen Inneres jedoch nur 6 Schritt lang und
ebensoviel breit ist; auf den Wänden sieht man Reste von Fresken
in zwei Lagen übereinander, mit altslavischen Aufschriften. Der
Altarstein ist ein antikes Stück mit einer 13 Zeilen langen lateini-
schen Inschrift, aus welcher der Name des Kaisers Septimius Severus
und des auf den Münzen von Pautalia genannten Legaten Caecina
Largus klar hervortritt. Leider hatte vor Kurzem ein bulgarischer
Kirchenmaler die Lesung durch schwarze Ueberzeichnung vermeint-

41) Procopius ed. Bonn. 1, 361: eK Tep|uavia<;; r\ Opaiojuv xe Kai 'lÄAupiwv
(nexaHü KeiTou.

4I) Heerstrasse von Belgrad nach Constantinopel S. 28.

43) Ein warmes Bad mit einer steinernen Kuppel im Dorfe Sijarova (lies:
Siparova), 2 Meilen von Dupnica, Hadzi Chalfa S. 89.
 
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