Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

DOI Artikel:
Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0084
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
sind in Folge einiger Bergstürze ganz unzugänglich. Unter der
Burg liegt ein kleines Dorf Stob (türk. Istop). Drei hohe Tumuli
auf den Wiesen des rechten Rylaufers zeugen vom hohen Alter
der hiesigen Ansiedelung. Der ganze Raum von Stob bis zu
dem ungefähr zwei Kilometer entfernten Dorfe Ryla ist voll von
Mauerresten, Ziegelfragmenten, Scherben von grossen Gefässen
u. s. w. In dem ansehnlichen, vor dem Eingang in die Schluchten
des Rylagebirges malerisch gelegenen Dorfe oder eher Marktflecken
Ryla (Ö67 Häuser mit 3052 Einw.) sieht man Halden von Eisen-
schlacken, welche gegenwärtig zur Pflasterung der Höfe dienen;
die Eisenindustrie soll vor hundert Jahren eingegangen sein. Bei
den Resten einer St. Nikolauskirche bemerkte ich antike Quadern,
Säulenknäufe, Carniesse u. s. w., und auf dem Hofe der Pfarrkirche
St. Archangel sogar eine griechische Inschrift, mit altthrakischen
Personennamen. Es ist ohne Zweifel eine der beiden Inschriften,
die Barth 1862 hier gesehen hat46). Der verwitterte, auf der linken
Seite durchgehauene Granitstein führt folgende acht Zeilen (etei
Z. 7 unsicher)47):

5

i x i i i

O T O N B VvW o N E K T VN

N O IE n o P C t H A H N O I
OYZENIEKAIAIZA
N////bei0yemoykai
ken0oebeioaxn

zerstört

(etei) k e n 0 o y x n //// m o y k

hp aekaitapcacoibec

Später hörte ich, dass in einzelnen Häusern von Ryla noch
einige andere Inschriften vorhanden sein sollen.

,6) Barth, Reise durch das Innere der Eur. Türkei im Herbst 1862, Berlin
1864 8.92, sehreibt von zwei griechischen Inschriften zn Ryla, darunter „eine nicht
uninteressante, aber leider verstümmelte, die Weihung eines Altars betreffend, auf
der Terrasse, worauf die Dorfkirche steht". Ob die Copien Barth's irgendwo er-
schienen sind, ist mir nicht bekannt.

47) [Von Z. 4 an stehen Namen, regelmässig wie es scheint mit dem gleichen
Betrage von etwas über 50 Denaren, der Einer, der nach N gestanden haben wird,
ist sowohl Z 5 wie 7 zerstört; es stand etwa da: Bp]oü£evi<; Kai A(£a[<; .... x]v /,
BeiGu«; MouKa[rröpioc;? . . xv/, 'Etgi?]Kev6o<; Be([0a] x v /, . ..'ET6i(?)Kev0ou xv/,

MouK[drfopt(;'?..... xv/, 0?]ripa<; Kai Tdpöac; oi Beajtfoi ... Z. 2 ist deutlich

xöv ßujuöv £k tüuv, vorher und nachher kann etwa gestanden haben: [KaTeo~K€U-
döavxjo und [iöiuuv]; Z. 3 scheint axri\r)v zu erkennen. E. B.]
 
Annotationen