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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0096
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86

„Lateinerburg" (Lätinski grad) befinden71), welche der Lage
nach der mutatio Ulmo des Itinerarium Hierosolymitanum ent-
spricht. Auf bulgarischem Boden erblickt man die Spur des römi-
schen Weges zuerst bei dem Marktflecken Caribrod. In dem
Engthale der Nisava liegen am linken Ufer längs der neuen Chaussee
die Häuser des Ortes, und gegenüber am rechten Ufer zieht sich
in dem engen Raum zwischen dem Flusse und der steilen, dicht
bewaldeten Böschung das alte, stellenweise an 4—5 Schritt breite,
noch gut erhaltene Pflaster hin. Einige kleine Burgen (eine nörd-
lich von Caribrod gegenüber der Mündung der Lukavica, eine
zweite südlich davon bei Kalotinci u. s. w.) scheinen zum Schutze
des Weges gedient zu haben. In dem darauf folgenden Engpasse
Jezevica ist die Römerstrasse wahrscheinlich durch die neue
•Chaussee verdeckt. An der Wasserscheide zwischen dem Isker
und der Nisava (726 M. Seehöhe), einer kleinen Hochfläche mit
feuchten Wiesen zwischen kahlen Felsbergen, liegt die alte, 4 Schritt
breite, gepflasterte via publica (südlich von dem Dorf Dragoman)
wohlerhalten neben der neuen Strasse, in Begleitung von einigen
Tumuli. Von Slivnica, wo man wieder ebenen Boden betritt,
führt die moderne Chaussee in gerader Linie, ohne ein Dorf zu
berühren, nach Sofia; die Römerstrasse blieb dagegen weiter west-
lich am Fusse der das Becken von Sofia umschliessenden Höhen?
in der Gegend des Dorfes Belica.

In der nächsten Umgebung von Sofia ist der alte Weg nicht
sichtbar. Dagegen rettete Herr Ingenieur Prosek auf den alten,
jetzt zum Häuserbau ausgebeuteten türkischen Grabfeldern am Rande
der Stadt, an der Strasse nach Lom, einen antiken Meilenstein
vor dem drohenden Untergang (jetzt in der Nationalbibliothek).
Der obere Theil desselben ist zerschlagen und die Oberfläche, be-
sonders durch einen Spalt arg beschädigt. Ein geübteres Auge
wird wohl die Inschrift genauer unterscheiden können; ich las in
den ersten Zeilen nur einige Worte:

.........KAINoIKH C.........

.......AIAMOI. . . HreMONGYON____

. . . A A Mn P O T A T //// C0PAKUJN
..................OYA€

also etwa [imep]... .Kai v[e]iKn.c; [ml... .] biauo[vfj<;], rrfejuoveuovfToc;

') Milicevic, Kraljevina Srbija, Belgrad 1884 p. 17.
 
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