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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0097
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ttis] XctjUTTpOTorrfriJs OpaKwv [eTrapxeioic;...... In der 6. und 7. Zeile

sieht man noch oaüjn und miaion.

Die neue Chaussee von Sofia nach Ichtiman hält sich grössten-
teils nahe am Fusse der Berge, welche die Südwestseite des
Beckens von Sofia umrahmen. Die Römerstrasse führte etwa eine
halbe Stunde weiter nördlich, ungefähr in der Mitte zwischen den
modernen Landstrassen von Sofia nach Philippopel und von Sofia
nach Orchanie (resp. Pleven), wo ihre Linie von der jetzt im Bau
befindlichen Eisenbahn einigemal gekreuzt wird. Noch im 16. Jahr-
hundert wurde sie benützt und die an derselben gelegenen Dörfer
sind bei den damaligen Reisenden ausdrücklich genannt: Slatina
nahe bei Sofia (Kuripesic 1530), Kazicane (Kasidscham bei Ger-
lach 1578), Trnovo (Dernschwamm 1553). Die alte Strasse über-
schritt hier den Isker, der gegenwärtig in zwei Arme gespalten ist,
den starken Hauptarm im Westen und den Stari Isker (den
„alten") im Osten. Der römische Oescus floss jedoch, wie es
scheint, nur durch einen und zwar den östlichen Arm, der jetzt
als der alte und schwächere gilt, denn die Entfernung von acht
römischen Meilen von Serdica bis Esco amne {Itin. Hierosolym.
p. 567) stimmt zu den 12 Kilometern vom heutigen Sofia bis zum
„alten" Isker bei Kazicane, wogegen der gegenwärtige westliche
Hauptarm von Sofia (über Slatina) längs der Römerstrasse nur
8 Kilom. (ungefähr 5V2 m. p.) entfernt bleibt. Der Venetianer
Ramberti (1534) schreibt schon von einer zweimaligen Ueberschrei-
tung des Isker. Die neue Chaussee weicht diesem Inundations-
terrain mit seinen wechselnden Wasserläufen ganz aus und über-
schreitet den Fluss noch vor dessen Theilung bei dem von Halden
eisenhältiger Schlacken erfüllten Eichenwald von Grubljane
(10 Kilom. von Sofia). Die einzelnen gepflasterten Stücke, die sich
in geraden Linien durch die Felder und Wiesen ziehen, werden
jetzt als Steinbruch stark ausgebeutet. Zwei Partien bei Slatina
heissen Gorni und Dolni Trojan (Ober- und Unter - Trojan);
überhaupt nennt man die Römerstrasse hier bei Sofia, sowie bei
Ichtiman, bei Tatar-Pazardzik, bei Cirpan u. s. w., allgemein Tro
janov ptt, Trojanski p^t (Trojansweg, selbst türkisch „Trajan
jol"). Einen eigenthümlichen Charakter gewinnt die Landschaft
durch eine Menge grosser Tumuli. Bei Vrazdebna (auf der
Strasse von Sofia nach Pleven) z. B. reihen sich am linken Ufer des
Isker sechs, am rechten vier gewaltige Grabhügel neben einander,
und weiter gegen Osten und Norden liegen viele kleinere zerstreut
zu Dutzenden.
 
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